Ballistische Raketen sind für die Ukraine eines der größten Übel im Krieg. Russland setzt die gefährlichen Flugkörper regelmäßig ein, doch sie sind schwer abzufangen und es gibt nur wenige Systeme, die dazu fähig sind. Mittlerweile will Kiew selbst eine solche Waffe in die Massenproduktion gegeben haben.
Die Ukraine hat neue Details zur im Inland entwickelten ballistischen Kurzstreckenrakete Sapsan bekannt gegeben. Im Interview mit der "Times" sagte der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, dass die Massenproduktion begonnen habe. Auf die Frage, ob die Sapsan Moskau erreichen könne, antwortete er: "Die Dinge entwickeln sich sehr gut. Ich denke, wir werden in der Lage sein, unsere Feinde bei vielen Gelegenheiten zu überraschen".
Dem Bericht zufolge wurde die Waffe im vergangenen Monat erstmals eingesetzt. Mutmaßungen, dass die Sapsan bereits in den letzten Jahren vereinzelt auf russische Ziele abgefeuert wurde, bestätigten sich damit nicht. Die offiziell als Hrim-2 bezeichnete Sapsan soll über einen 480 Kilogramm schweren Sprengkopf verfügen - mehr als das Doppelte der Nutzlast der von der Ukraine mitunter eingesetzten ATACMS-Raketen aus den USA.
Dem "Times"-Bericht zufolge ist die Sapsan-Exportvariante auf eine Reichweite von 300 Kilometer begrenzt. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass die inländischen Versionen eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer haben, hieß es. Theoretisch könnte die Sapsan damit von der Ukraine bis nach Moskau fliegen. Die Abschussbasen müssten dafür relativ nahe an die ukrainisch-russische Grenze verlegt werden.
Schub für das ukrainische Militär?
Kiew versucht aufgrund fehlender Lieferungen von westlichen Partnern bereits seit längerer Zeit, die inländische Herstellung von Raketen und auch Drohnen, die mehrere Hundert oder auch Tausende Kilometer weit fliegen können, in Schwung zu bringen. Die Entwicklung von Sapsan hatte schon vor Beginn der russischen Großinvasion begonnen.
Die Massenproduktion einer ballistischen Kurzstreckenrakete könnte den Fähigkeiten des ukrainischen Militärs einen bedeutenden Schub geben, um Ziele weiter im russischen Hinterland zu attackieren und den Kreml unter Druck zu setzen.
Ballistische Kurzstreckenraketen sind schwer abzufangen. Es braucht dafür leistungsstarke Systeme wie Patriot aus den USA oder das russische S-400. Die Ukraine verfügt selbst über zu wenige Flugabwehrsysteme, weswegen ballistische Raketen aus Russland immer wieder Ziele treffen konnten und verheerenden Schaden anrichteten. Viele Menschen kamen ums Leben. Kiew bemüht sich bei den USA um den Kauf weiterer Patriot-Systeme für viele Milliarden Dollar, bislang jedoch vergeblich.
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