Mit seinem System Iron Dome wehrt Israel erfolgreich die Mehrzahl der iranischen Raketen ab. Nun mehren sich die Gedankenspiele, dieses Abwehrsystem auch für Deutschland und Europa anzuschaffen.

Unionsfraktionschef Jens Spahn fordert als Reaktion auf die Eskalation im Nahen Osten eine bessere Luftraumverteidigung für Europa nach israelischem Vorbild. "Einen Iron Dome über Europa zu spannen, dafür muss sich die Bundesregierung jetzt mit voller Kraft einsetzen - und mit vollem Tempo", sagte Spahn unter anderem der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

Zur Begründung verwies Spahn auf die Geschehnisse in Israel, aber auch in der Ukraine. "Wir haben eine Schutzpflicht für unsere Bevölkerung", fügte der CDU-Politiker hinzu. Konkret forderte Spahn, "das Projekt eines Iron Dome als eine europäische Säule des transatlantischen Bündnisses voranzutreiben". Europa müsse sich vor anfliegenden Raketen, Drohnen und anderem Fluggerät schützen können, dazu gehöre auch der Weltraum.

Zuvor hatte der CDU-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Dirk Stettner, erklärt, er könne sich für die Hauptstadt ein Raketenabwehrsystem nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome vorstellen. "Wir müssen in den Schutz und die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner investieren angesichts russischer Aggressionen", sagte er. "Der israelische Schutzschirm Iron Dome wäre eine Möglichkeit." Berlin werde darüber mit dem Bund reden müssen.

Das System Iron Dome (Eiserne Kuppel) schützt Israel vor heranfliegenden Kurzstreckenraketen. Das Abwehrsystem ist in Israel seit 2011 im Einsatz. Der Begriff wird aber auch als Synonym für eine umfassendere Flugabwehr verwendet. Deutschland hatte 2022 die europäische Initiative Essi gestartet, mit der die bisherigen Schutzlücken geschlossen werden sollen.

Spahn verteidigt Merz

Spahn verteidigte zudem die Äußerung von Kanzler Friedrich Merz, wonach Israel mit den Angriffen auf Iran die "Drecksarbeit" erledige. "Er hat ausgesprochen, wie es ist." Merz hatte am Rande des G7-Gipfels in Kanada in einem ZDF-Interview mit Blick auf Israels Krieg gegen den Iran das Wort "Drecksarbeit" benutzt und gesagt: "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle." Er könne nur sagen, "größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung den Mut dazu gehabt hat, das zu machen". Dieses Zitat hatte im Nachgang parteiübergreifend scharfe Kritik ausgelöst.

Spahn nutzte seinerseits in dem Zusammenhang den Begriff "Befreiungsschlag". Wörtlich sagte Spahn: "Israel hat in einem Befreiungsschlag auf den Terror der Hamas, der Hisbollah und nun des Iran reagiert." Er fügte hinzu: "Aber das ist mit viel Leid auch für Unschuldige verbunden."

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