US-Präsident Trump spricht von einer "beträchtlichen Chance" auf Gespräche mit dem Iran. Der iranische Außenminister weist dies jedoch scharf zurück - solange Israel weiter angreift.

Der Iran macht ein Ende der israelischen Angriffe zur Vorbedingung für mögliche Verhandlungen mit den USA. "Die Amerikaner haben wiederholt Botschaften geschickt, in denen sie ernsthaft zu Verhandlungen aufriefen", sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi im Staatsfernsehen. "Aber wir haben deutlich gemacht, dass es keinen Platz für Diplomatie und Dialog gibt, solange die Aggression nicht aufhört."

Araghtschi wird im Laufe des Tages zu Gesprächen mit Bundesaußenminister Johann Wadephul und seinen Kollegen aus Großbritannien und Frankreich in Genf erwartet. Nach Angaben aus europäischen Verhandlungskreisen soll es bei dem Treffen um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird ebenfalls daran teilnehmen.

Wadephul betonte vor dem Treffen, dass er mit Blick auf eine diplomatische Initiative den nächsten Schritt von Teheran erwartet. "Aber Iran ist jetzt am Zug und Israel kann sich darauf verlassen, dass die Bundesrepublik Deutschland die Sicherheit und die Existenz des israelischen Staates immer im Auge behalten wird, verteidigen wird", sagte der CDU-Politiker. Das sei Teil der deutschen Staatsräson.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag angekündigt, innerhalb der nächsten zwei Wochen über ein mögliches militärisches Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran zu entscheiden. Die Entscheidung hänge davon ab, ob es Fortschritte bei den Verhandlungen über Teherans Atomprogramm gebe, erklärte er. Es gebe "eine beträchtliche Chance auf Verhandlungen mit dem Iran, die in naher Zukunft stattfinden könnten oder auch nicht".

Israel hatte seinen am 13. Juni gestarteten Großangriff auf den Iran mit dem Ziel begründet, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die israelische Armee bombardiert seitdem Militär- und Atomanlagen im Iran. Als Reaktion greift der Iran seinerseits Ziele in Israel mit Raketen an. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. Seit dem Austritt der USA aus dem 2015 getroffenen internationalen Atomabkommen im Jahr 2018 hat der Iran seine Anreicherung von Uran hochgefahren.

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