Rund 2400 Menschen aus Afghanistan sitzen derzeit in Pakistan fest - trotz Aufnahmezusage aus Deutschland. Die pakistanische Regierung will sie loswerden. Um sie vor der Abschiebung zu retten, wollen Anwälte die versprochene Einreise jetzt einklagen.

Rund 2400 Afghanen sitzen seit Monaten in Pakistan fest, obwohl sie bereits Aufnahmezusagen aus Deutschland haben. Ihnen droht die Abschiebung in ihr von den Taliban beherrschtes Heimatland, wie der "Stern" berichtet. Dagegen ziehen sie jetzt in Deutschland vor Gericht.

Zu den Betroffenen gehört auch Herr Hosseini (Name geändert). Die terroristischen Taliban hatten ihn und seine Familie der Klageschrift zufolge bedroht, als homosexueller Mann ist er besonders gefährdet. Bereits im Februar 2024 erhielt er nach Angaben seiner Anwälte einen Aufnahmebescheid durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Nach einem Sicherheitsinterview habe er auch ein Visum erhalten.

Jetzt lebt Hosseini in einem Mehrbettzimmer in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Nur ein kleines Taschengeld steht ihm zur Verfügung, seine Ersparnisse sind längst aufgebraucht. Die neue Bundesregierung hatte nach ihrer Amtsübernahme im Mai alle Aufnahmeprogramme gestoppt. Hosseini und rund 2400 weiteren Afghanen droht jetzt die Abschiebung aus Pakistan.

Rund die Hälfte hat dem Bundesinnenministerium zufolge sämtliche Sicherheitsprüfungen bereits durchlaufen. Aufgrund des aufflammenden Konflikts zwischen Pakistan und Indien zog das Ministerium aber die für die Prüfungen zuständigen Mitarbeiter aus Islamabad ab. Seit Jahresbeginn hat die pakistanische Regierung zudem bereits Zehntausende Afghanen ausgewiesen.

Eine Gruppe von Anwälten will jetzt vor dem Berliner Verwaltungsgericht in 25 Verfahren die Einreise zumindest einiger der noch in Pakistan ausharrenden Afghanen nach Deutschland erwirken. Doch juristische Prozesse brauchen Zeit. Ob die Entscheidung für Hosseini und die anderen Betroffenen noch rechtzeitig kommt, bleibt offen.

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