Israel will mit seinen Angriffen auf den Iran nach eigenen Angaben verhindern, dass Teheran in Besitz einer Atombombe gerät. So nimmt das Militär auch die Urananreicherungsanlagen des Landes ins Visier. Eine Bombardierung des iranischen Atomkraftwerks in Buschehr soll dagegen nicht statgefunden haben.

Israel hat nach eigenen Angaben doch nicht den einzigen aktiven iranischen Atomreaktor in Buschehr angegriffen. Ein Militärsprecher habe "einen Fehler" gemacht, als er einen Angriff auf die Atomanlage im iranischen Buschehr mitgeteilt habe, teilte ein Vertreter des israelischen Militärs mit. Der offizielle Militärvertreter bestätigt lediglich Angriffe auf die Anlagen in Natans, Isfahan und Arak. Auf Nachfrage zu Buschehr sagt er, er könne weder bestätigen noch dementieren. Die iranische Nachrichtenagentur Isna meldete, israelische Streitkräfte hätten auch ein Gebiet nahe dem Schwerwasserreaktor des Atomstandorts Chondab ins Visier genommen.

Nach der ersten israelischen Ankündigung hatte Russland erklärt, dass das Atomkraftwerk Buschehr normal funktioniere. Es seien keine Sicherheitsrisiken zu erkennen, teilte die russische Botschaft im Iran in einer Stellungnahme mit. Buschehr liegt an der Küste des Persischen Golfs und wird mit russischem Brennstoff betrieben, den Russland nach seiner Verwendung zurückholt, um das Risiko der Verbreitung von Kernwaffen zu verringern.

Russland wird auch die Arbeiten am iranischen Atomkraftwerk Buschehr nicht verlassen, wie Putin in der Nacht bei einem Treffen mit Vertretern großer Nachrichtenagenturen gesagt hatte. Demnach arbeiten dort noch rund 600 Spezialisten aus Russland. "Wir werden nicht gehen", sagte Putin. Moskau unterstützt die friedliche Nutzung der Atomenergie im Iran, lehnt aber offiziell Nuklearwaffen dort ab.

Bereits im März hatte der Ministerpräsident von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, gewarnt, dass ein Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen die Gewässer des Persischen Golfs "vollständig kontaminieren" und das Leben in Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait gefährden würde.

Alle drei Staaten liegen auf der gegenüberliegenden Seite des Golfs gegenüber dem Iran. Sie verfügen nur über minimale natürliche Wasserreserven. Die mehr als 18 Millionen Menschen sind für die Trinkwasserversorgung auf aus dem Golf gewonnenes entsalztes Wasser angewiesen.

Der Chef des russischen Atomriesen Rosatom, Alexej Lichatschow, warnte in St. Petersburg vor einer möglichen Bombardierung der Nuklearanlage Buschehr. Es drohe dort bei einem Angriff eine Nuklearkatastrophe wie im Fall des 1986 havarierten sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine.

Das Unglück vor fast 40 Jahren ist das schwerste in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Laut Lichatschow besteht derzeit kein Grund, alle russischen Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen, einige Dutzend seien aber aus dem Land geflogen worden.

Nach Darstellung Lichatschows haben die bisherigen Schläge gegen die Urananreicherungsanlagen im Iran, darunter in Natans, nicht zu Schäden in den Einrichtungen tief unter Tage geführt. Die Mehrheit der nuklearen Objekte habe durch die israelischen Angriffe keinen Schaden genommen, sagte der Rosatom-Chef.

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