Die Welt wartet auf die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump: Steigen die USA in die israelischen Luftschläge gegen das Regime in Teheran ein - oder nicht? Ein möglicher Regimewechsel, der von Jerusalem ins Spiel gebracht wurde, wird in den Zeitungen kritisch betrachtet:
Im Krieg zwischen Israel und dem Iran richtet sich der Blick auf das weitere Vorgehen der USA. Die "New York Times" fordert, der US-Kongress müsse über einen US-Angriff auf den Iran entscheiden - Zeit gebe es genug: "Ein nuklear bewaffneter Iran würde die Welt weniger sicher machen. Er würde den ohnehin unbeständigen Nahen Osten weiter destabilisieren. Er könnte die Existenz Israels gefährden. Er würde andere Nationen ermutigen, sich ebenfalls Atomwaffen zuzulegen, was weitreichende geopolitische Konsequenzen hätte. (...) Und während die Welt darüber rätselt, was Präsident (Donald) Trump in den kommenden Tagen tun wird, ist das die falsche Frage. Wenn Trump will, dass sich die Vereinigten Staaten dem israelischen Krieg gegen den Iran anschließen, ist der nächste Schritt ebenso klar: Der Kongress muss zuerst den Einsatz militärischer Mittel genehmigen. (...)"
Die Londoner "Financial Times" warnt vor möglichen Versuchen, im Iran einen Regimewechsel herbeizuführen: "Frühere Beispiele für Regimewechsel im Nahen Osten zeigen, dass diese kläglich gescheitert sind. Und obwohl viele Iraner ihre Führung nicht lieben, wären die Folgen eines Versuchs, sie durch äußere Gewalt zu stürzen, in einem stolzen Land mit 90 Millionen Einwohnern unabsehbar. Die Auswirkungen könnten über die Region hinausgehen."
"Der Nahe Osten wird noch gefährlicher, wenn der Iran Atomwaffen erlangt. Doch gerade jetzt ist es der Krieg zwischen Israel und dem Iran, der die Welt in Brand setzen könnte", schreibt die norwegische "Verdens Gang". "Vieles wird sich in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden. Und vieles hängt davon ab, was die USA und Präsident Donald Trump tun. Ob die Amerikaner aktiv in den Krieg eingreifen. Ob sie Flugzeuge, Bomben und andere Ausrüstung liefern, die Berge durchdringen und Ziele erreichen können, die die Israelis selbst nicht erreichen können. Oder ob sie den weiteren Krieg Israel alleine überlassen."
"Für die chinesische Diplomatie bedeutet die Krise eine noch nie dagewesene Herausforderung. Die Möglichkeit eines länger andauernden Konflikts gefährdet die Energielieferungen aus dem Iran und dem Irak und untergräbt die Mega-Infrastrukturprojekte der strategischen Partnerschaft mit dem Iran", meint die italienische Tageszeitung "La Stampa". "Pekings Einfluss in Israel befindet sich seit dem 7. Oktober 2023 auf einem historischen Tiefstand, und im Iran wächst die Enttäuschung, vor allem unter jungen Menschen, über eine Unterstützung, die nur Augenwischerei bleibt. Der Vorwurf des Merkantilismus grassiert in den sozialen Medien auf Farsi: Jeder Schritt Pekings hat seinen Preis."
Nach Einschätzung der niederländischen Zeitung "de Volkskrant" sind Irans Verbündete im Nahen Osten inzwischen stark geschwächt: "In einem Krieg sucht jeder nach Verbündeten. Israel hat sie in großer Zahl, vor allem im Westen. Aber wo sind die Verbündeten des Iran? Jahrelang stand das Teheraner Regime an der Spitze eines beeindruckenden militärischen Netzwerks im Nahen Osten, besser bekannt als die 'Achse des Widerstands'. Diese Achse hatte mindestens fünf Mitglieder, allen voran die Hisbollah (Libanon) und die Huthis (Jemen), gefolgt vom Regime des - inzwischen gestürzten - Diktators Baschar al-Assad (Syrien), der Hamas (Gaza) und einiger proiranischer Milizen im Irak. Doch mehr als anderthalb Jahre nach dem 7. Oktober 2023 - dem Tag, an dem die Hamas mit ihrem Terroranschlag den Nahen Osten in Brand setzte - ist das iranische Regime des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei praktisch auf sich allein gestellt."
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke