Auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada macht Frankreichs Präsident Macron einen Zwischenstopp in Grönland. Der Kurzbesuch ist ein Signal in Richtung Washington: Grönland gehört euch nicht.

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist in einem demonstrativen Akt der Solidarität zu einem Besuch in Grönland eingetroffen. Er reagiert damit auf die von US-Präsident Donald Trump vorgebrachten Gebietsansprüche auf das Territorium.

Sein Aufenthalt solle die Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität Grönlands zum Ausdruck bringen, sagte Macron nach seiner Ankunft. Macron ist der erste ausländische Staatschef, der seit Trumps Drohungen nach Grönland gekommen ist. Er folgte damit Einladungen von Grönland und Dänemark. "Grönland ist ein europäisches Territorium und es ist normal, dass Europa und insbesondere Frankreich sein Interesse zeigen", sagte Außenminister Jean-Noël Barrot am Sonntag dem französischen Sender RTL.

"Unterstützung ist notwendig und erforderlich"

Grönland ist ein selbstverwalteter Teil des Königreichs Dänemark. Die Insel hat das von Dänemark verbriefte Recht, ihre Unabhängigkeit zu erklären. Sowohl die grönländische als auch die dänische Regierung haben erklärt, die Insel stehe nicht zum Verkauf und nur die Grönländer könnten über ihre Zukunft entscheiden.

Trump hat erklärt, er wolle, dass die Vereinigten Staaten die an Bodenschätzen reiche, strategisch günstig gelegene Insel in der Arktis übernehmen. Trump hat dabei auch den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen. Sein Vizepräsident JD Vance besuchte im März eine US-Militärbasis auf der Insel.

"Frankreich hat uns seit den ersten Äußerungen (Trumps) zur Seite gestanden. Diese Unterstützung ist sowohl notwendig als auch erfreulich", erklärte der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen vor einigen Tagen. Auf die Frage, ob Macron während seines Besuchs eine Botschaft an die Vereinigten Staaten übermitteln werde, sagte ein Berater Macrons zu Reportern: "Die Reise ist ein Signal an sich."

"Trump meint es ernst - wir auch"

Dänemark ist zwar EU-Mitglied, aber seine ehemalige Kolonie Grönland ist nicht Teil der Union. Der französische Berater sagte, der Besuch werde eine Gelegenheit sein, um zu erörtern, wie die Assoziierungspartnerschaft Grönlands mit der EU eine "neue Dimension" erhalten könne.

Trumps erfundene Ansprüche auf Grönland waren kürzlich auch ein Thema beim Besuch der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen in Berlin. "Über die Zukunft Grönlands kann nur von der Bevölkerung Grönlands entschieden werden", sagte sie dort. "Ich glaube, dass Präsident Trump es ernst meint, was Grönland betrifft. Aber auch wir meinen es ernst."

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz betonte das Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen, das "nicht zur Disposition" stehe. "Wir stehen in diesen Fragen eng an der Seite unserer dänischen Freunde, und das wird auch so bleiben", so Merz.

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