Verteidigungsminister Pistorius zeigt Verständnis für das israelische Vorgehen gegen den Iran. Unterstützung leiste Deutschland nicht. "Ich wüsste auch nicht, in welcher Form wir uns aktiv an diesem Konflikt beteiligen sollten oder dürften."

Deutschland leistet Israel im Krieg gegen den Iran nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius keine Unterstützung. "Nein", sagte Pistorius in der ARD auf eine entsprechende Frage. "Es gibt keine Anfragen, wir bereiten nichts vor."

Der SPD-Politiker fuhr fort: "Ich wüsste auch nicht, in welcher Form wir uns aktiv an diesem Konflikt beteiligen sollten oder dürften. Von daher stellt sich diese Frage für uns gar nicht."

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte gesagt, Israel habe Deutschland gebeten, Feuerlöschmittel zur Verfügung zu stellen. "Das werden wir auch umgehend in die Wege leiten", sagte der CDU-Politiker kurz vor dem Abflug zum G7-Gipfel nach Kanada.

Vizekanzler Lars Klingbeil sagte im ZDF, er könne sich "keine Situation vorstellen, wo wir verweigern, auch zu unterstützen beispielsweise durch Waffenlieferungen, wenn der Staat Israel in seinem Existenzrecht bedroht ist". Er halte es aber auch für richtig, dass geprüft werde, ob der israelische Angriff auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt sei, so der SPD-Chef. Das sei derzeit noch nicht zu bewerten.

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Pistorius äußerte Verständnis für das Vorgehen Israels. "Die Israelis haben hier jedes Recht, sich zu verteidigen." Der Iran habe die Vernichtung Israels als Ziel und unterhalte Stellvertreter wie etwa die Huthis im Jemen und die radikal-islamische Hisbollah im Libanon, um dieses Ziel zu erreichen. Da sehe man sehr deutlich, "von wem die Bedrohung ausgeht."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Israel Unterstützung für den Fall eines Vergeltungsschlages durch den Iran zugesagt. Wenige Minuten bevor der Iran am Freitagabend Raketen gen Israel abfeuerte, sagte er: "Sollte Israel im Rahmen einer Vergeltungsmaßnahme des Iran angegriffen werden, würde sich Frankreich angesichts seines Einflusses an den Operationen zum Schutz und zur Verteidigung Israels beteiligen, sofern es dazu in der Lage wäre."

Das Bundesverteidigungsministerium hatte bereits Spekulationen über eine Unterstützung der israelischen Armee durch die Bundeswehr zurückgewiesen. Hintergrund waren Screenshots der Webseite Flightradar, auf denen es aussah, als helfe ein Airbus der deutschen Luftwaffe israelischen Kampfjets mit Luftbetankung. Tatsächlich ging es offenbar um den Flug eines deutschen Militärflugzeugs aus Jordanien in den Irak.

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