Israel und der Iran überziehen sich erneut mit Luftangriffen. Auf israelischer Seite sterben mindestens 13 Menschen. Nun fordert die Armee des jüdischen Staates die Iraner auf, dringend die Nähe zu Militäranlagen zu meiden. Teheran knüpft ein Ende seiner Attacken derweil an Bedingungen.

Israels Luftwaffe fliegt eine neue Angriffswelle auf Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Der staatliche Rundfunk meldete Explosionen in der Nähe des Flughafens Mehrabad mitten in der Metropole. In Nordteheran ereigneten sich mehrere laute Explosionen, wie Augenzeugen berichteten. Die Wasserversorgung fiel folglich in einigen Stadtteilen aus. Iranischen Medienberichten zufolge gab es auch Einschläge nahe einem Luxus-Hotel im Norden der Millionenstadt mit ihren mehr als 15 Millionen Einwohnern. Details lagen zunächst nicht vor.

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Israel hatte zuvor weitere Angriffe angekündigt. Nach einem Evakuierungsaufruf des Militärs an Menschen in der Nähe von Rüstungsfabriken im Iran sagte Verteidigungsminister Israel Katz: "Das Militär wird die Ziele angreifen und die iranische Schlange in Teheran und sonst wo von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen enthäuten. Der iranische Diktator verwandelt Teheran in Beirut und die Einwohner Teherans in Geiseln für das Überleben des Regimes." Nach langem Beschuss durch die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon hatte Israel im Herbst massive Luftangriffe begonnen - auch auf die Hauptstadt Beirut. Ein israelischer Militärvertreter sagte, man habe noch eine umfangreiche Liste von Angriffszielen im Iran.

Zuvor hatte die israelische Armee die Bevölkerung des Irans vor möglichen bevorstehenden Angriffen gewarnt. "Dringende Warnung an alle Personen, die sich jetzt oder in der Zukunft innerhalb oder im Umkreis von Rüstungsfabriken und ihrer unterstützenden Einrichtungen im Iran befinden", hieß es in einer Mitteilung eines Militärsprechers auf Arabisch und Persisch. Die Menschen sollten "zum Schutz Ihres Lebens und Ihrer Sicherheit, diese Gebiete schnellstens verlassen und nicht zurückkehren".

Der Iran hat derweil ein Ende der Raketenangriffe in Aussicht gestellt. Die Attacken dienten "einzig der Selbstverteidigung und der Reaktion auf Aggression", sagte Außenminister Abbas Araghtschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. "Wenn die Aggression aufhört, wird auch unsere Reaktion enden", sagte der Minister bei einem Treffen in Teheran mit Botschafter aus zahlreichen Ländern.

Eigentlich war für heute eine neue Verhandlungsrunde mit den USA im Streit über Irans Atomprogramm geplant. "Heute hätten wir unseren eigenen Vorschlag für ein Atomabkommen mit den USA vorlegen sollen - das hätte den Weg für eine Einigung ebnen können", klagte Araghtschi. Die Absage des Treffens hatte der Vermittler Oman bereits am Vortag bekanntgegeben.

In der Nacht hatten sich beide Seiten erneut mit heftigen Angriffswellen überzogen. In Israel wurden mindestens 13 Menschen getötet, darunter mehrere Kinder, wie Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten. Rund 370 Menschen seien verletzt. Aus mehreren Städten wie der Küstenmetropole Tel Aviv sowie Jerusalem und Bat Jam gab es Berichte über getroffene Gebäude.

Israels Luftwaffe wiederum bombardierte in der iranischen Hauptstadt Teheran nach eigenen Angaben das Verteidigungsministerium sowie "Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts" und Öllager.

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