Die Angriffe Israels auf den Iran nehmen kein Ende. Im Tagesverlauf setzt die israelische Armee mehrere Atomanlagen unter Beschuss. Am Abend geht es in Isfahan und Fordo weiter. Dabei wollen die Streitkräfte auch Schäden erzielt haben.

Mehrere Stunden nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf den Iran haben iranische Medien mehrere Schläge gegen Atomanlagen gemeldet. In Isfahan im Zentrum des Landes, wo eine wichtige Atomanlage steht, war am Abend ein "enorme Explosion" zu hören, wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtete.

"Kampfjets der Luftwaffe haben unter genauer Anleitung des Geheimdienstes einen Angriff auf die Atomanlage des iranischen Regimes in der Region Isfahan geflogen", teilte Israels Armee mit. "Bei dem Angriff wurden eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung von angereichertem Uran, Labore und andere Infrastruktur zerstört."

Auch bei der Atomanlage Fordo hat es Medienberichten zufolge mindestens zwei Explosionen gegeben. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr bei der Anlage aktiviert. Berichte über Schäden gab es bisher nicht. Bilder zeigten aufsteigende schwarze Rauchschwaden in der Ferne.

Die iranische Atomanlage liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert, allerdings ist die Anlage kleiner als jene in Natans, die Israel zuvor ebenfalls angegriffen hatte.

Fordo befindet sich jedoch tief unter einem Berg und wird durch Flugabwehr geschützt. Der Iran informierte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erst 2009 zwei Jahre nach ihrem Bau über die Existenz der Anlage - nachdem die USA und verbündete westliche Geheimdienste bereits Kenntnis davon hatten.

Über der Hauptstadt Teheran fing die iranische Luftabwehr am Abend mehrere "Geschosse" ab, wie die Nachrichtenagenturen Irna und Isna meldeten. Der israelische Armeechef Ejal Samir hatte am Abend verkündet, Israel setze seinen Angriff auf den Iran "mit voller Kraft" fort.

IAEA: Iran kommt Verpflichtungen nicht nach

Am Donnerstagvormittag hatte der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien eine Resolution angenommen, in der formell festgestellt wurde, dass der Iran seine rechtlichen Verpflichtungen zur Zusammenarbeit mit der IAEA nicht erfüllt. Auch die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates wurde angedroht. Die Resolution war von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten initiiert worden.

Als Reaktion drohte Iran mit einem weiteren Ausbau seines Atomprogramms. Das Außenministerium sowie die nationale Atomenergieorganisation kündigten an, "an einem sicheren Ort" eine dritte Urananreicherungsanlage errichten zu wollen. In der bestehenden Anlage in Fordo sollen zudem fortschrittliche Zentrifugen zum Einsatz kommen, um Uran auf einen höheren Reinheitsgrad anzureichern.

Doch es sei unklar, ob der Iran nach den israelischen Angriffen überhaupt noch über ein Atomprogramm verfüge, sagte US-Präsident Donald Trump. Er sei nicht besorgt, dass die israelischen Angriffe einen die ganze Region umfassenden Krieg auslösen könnten. Die für Sonntag geplante Fortsetzung der Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über dessen Atomprogramm steht zwar noch an, es sei jedoch ungewiss, ob sie tatsächlich stattfinden werden. "Ich habe versucht, dem Iran Demütigung und Tod zu ersparen", sagte der US-Präsident. Er betonte, es sei für den Iran nicht zu spät, eine Vereinbarung zu treffen.

Israels Nationalem Sicherheitsberater ist anders als Trump der Ansicht, dass das iranische Atomprogramm durch einen Militäreinsatz nicht vollständig zerstört werden kann. Es könnten jedoch die Konditionen für ein langfristiges Abkommen unter Führung der USA geschaffen werden, die das Atomprogramm vollständig vereiteln könne, sagt Tzachi Hanegbi im israelischen Fernsehsender Channel 13.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke