Die Führung der Grünen in Bayern distanziert sich in einem Brief an Polizeivertreter von der Vorsitzenden der eigenen Parteijugend. Das berichtet das Magazin „Spiegel“ online und in seiner neuen Ausgabe.

Dabei geht es um das Foto von Jette Nietzard in einem Sweatshirt mit dem Aufdruck „ACAB“ (das Kürzel steht für „All Cops Are Bastards“), welches die Grünen-Bundesvorsitzende, 26, Ende Mai auf der Social-Media-Plattform Instagram von sich gepostet hat.

Das Selfie habe „zu Recht breite Empörung ausgelöst – auch bei uns persönlich“, schreiben die Vorsitzenden von Fraktion und Partei sowie der innenpolitische Sprecher im Landtag an den Bund Deutscher Kriminalbeamter und weitere Polizeigewerkschaften. „Wir teilen diese Form des Auftretens nicht, und wir verurteilen sie ausdrücklich“, führen die Unterzeichnenden Katharina Schulze, Florian Siekmann, Eva Lettenbauer und Gisela Sengl aus. „Eine klare Entschuldigung ist das Mindeste, was hier notwendig wäre“, heißt es weiter. Die bayerischen Grünen danken der Polizei zudem für ihre „tägliche, oft herausfordernde und unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft“.

Jette Nietzard hat trotz der öffentlichen Kritik bislang eine Entschuldigung abgelehnt.

Insbesondere Innenpolitiker der Grünen hatten laut Medienberichten die Befürchtung, dass die Aktion das Verhältnis der Partei zu Polizei und Sicherheitsbehörden belasten könnte.

Neben dem besagten Pullover trug die 26-Jährige auf dem Bild auf ihrem privaten Instagram-Account auch noch eine Kappe mit der kapitalismuskritischen Aufschrift „Eat the rich“.

In den Tagen nach der Publikation der Aufnahme reagierten viele Grünen-Politiker empört, einige, darunter etwa Baden-Württemberg Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), legten ihr auch den Rücktritt oder sogar einen Parteiaustritt nahe. Diesen jedoch lehnt Nietzard ab. Dem Magazin „Stern“ sagte sie: „Ich habe noch ein paar andere Pullis im Schrank, Sie dürfen also gespannt sein, über welche Botschaften wir noch diskutieren.“

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