Angriffe auf iranische Städte und Atomanlagen: Die "Operation Rising Lion" sei notwendig, um das Überleben des Landes zu sichern, sagt Netanjahu in einer Ansprache an die Zivilbevölkerung. Dabei zieht der Premier auch Parallelen zum Holocaust - und wendet sich direkt an die Iranerinnen und Iraner.

Nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf den Iran in der vergangenen Nacht hat sich Israels Premier Benjamin Netanjahu mit einer Rede an die Zivilbevölkerung gewandt. In seiner siebenminütigen Ansprache, die auf Youtube zu sehen ist, spricht Netanjahu vor allem über die Bedrohung Israels durch den Iran. Die "Operation Rising Lion" sei daher notwendig, so Netanjahu, "um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen". Außerdem werde der Einsatz "so viele Tage dauern, wie nötig sind, um die Bedrohung zu beseitigen".

Iranische "Tyrannen" hätten es seit Jahrzehnten auf die Vernichtung Israels abgesehen. Durch ein "Programm zur Entwicklung von Atomwaffen" sei die Bedrohungslage nun gestiegen. Bereits zuvor hatten die israelischen Streitkräfte ihren Angriff mit dem vermuteten Bau von Atombomben durch den Iran begründet. "In den letzten Jahren hat der Iran genug hochangereichertes Uran für neun Atombomben produziert - neun", betonte Netanjahu in seiner Rede. "Und wenn er nicht gestoppt wird, könnte der Iran in sehr kurzer Zeit eine Atomwaffe herstellen". Dies sei eine klare und unmittelbare Gefahr für das Überleben Israels.

Der Ministerpräsident erinnert in diesem Zusammenhang an jüngste Entwicklungen. So habe der Iran im vergangenen Jahr 300 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Bald könnten diese Raketen eine nukleare Sprengladung transportieren und nicht mehr das Leben von Hunderten, sondern von Millionen Menschen bedrohen, sagt Netanjahu. "Stellen Sie sich das einmal vor: 10.000 Tonnen TNT, die auf ein Land von der Größe New Jerseys fallen. Das ist eine unerträgliche Bedrohung. Auch sie muss gestoppt werden."

Israel habe "aus der Geschichte gelernt"

Mit dem Beginn der Militäroperation im Iran untermauere Israel diese Worte nun mit Taten, fährt Netanjahu fort. Israels Soldaten würden sich "wie Löwen" erheben, "um unser Land zu verteidigen". Zu den getroffenen Zielen sagt er: "Wir haben das Herzstück des iranischen Atomwaffenprogramms getroffen. Wir haben die wichtigste Anreicherungsanlage des Iran ins Visier genommen. Wir haben die führenden iranischen Atomwissenschaftler ins Visier genommen, die an der Uranbombe arbeiten."

Mit diesem Angriff zeige Israel zudem, dass es "aus der Geschichte gelernt" habe. Netanjahu nimmt vor diesem Hintergrund Bezug zum Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust. "Vor achtzig Jahren wurde das jüdische Volk Opfer eines Holocausts, der vom Nazi-Regime verübt wurde", sagte er. "Heute weigert sich der jüdische Staat, Opfer eines nuklearen Holocausts zu werden, der vom iranischen Regime verübt wird." Es sei "die schwierigste Entscheidung" eines Staatschefs, eine Gefahr abzuwenden, "bevor sie sich vollständig materialisiert hat".

"Vor fast einem Jahrhundert, als sie mit den Nazis konfrontiert waren, versäumte es eine Generation von Staatsführern, rechtzeitig zu handeln", fährt der Premier fort. "Und sie bekamen den schlimmsten Krieg aller Zeiten. (...) Er forderte 60 Millionen Menschenleben, darunter sechs Millionen Juden, ein Drittel meines Volkes. Nach diesem Krieg schworen das jüdische Volk und der jüdische Staat: nie wieder. (...) Nun, nie wieder ist jetzt."

"Ich möchte Trump danken"

Netanjahu macht zudem sehr deutlich, wen er zu den wichtigsten Verbündeten Israels im Kampf gegen die Bedrohung durch den Iran zählt. "Ich möchte Präsident Trump für seine Führungsrolle im Kampf gegen das Atomwaffenprogramm des Iran danken. Er hat immer wieder deutlich gemacht, dass der Iran kein Atomprogramm haben darf. Heute ist klar, dass der Iran nur Zeit schindet." Der Iran weigere sich, "dieser grundlegenden Forderung friedlicher Nationen nachzukommen". Dies zwinge Israel zu handeln.

"Wir verteidigen unsere arabischen Nachbarn", fährt Netanjahu fort. "Auch sie haben unter der Chaos- und Mordkampagne des Iran gelitten." Der israelische Kampf gegen die Hisbollah im Libanon habe dort zur Bildung einer neuen Regierung und zum Zusammenbruch des Assad-Regimes in Syrien geführt. "Die Völker dieser beiden Länder haben nun die Chance auf eine andere Zukunft, eine bessere Zukunft. Das gilt auch für das tapfere iranische Volk."

Schließlich richtet Netanjahu seine Worte direkt an die Iranerinnen und Iraner. "Ich habe eine Botschaft für Sie", beginnt er: "Unser Kampf richtet sich nicht gegen euch. Unser Kampf richtet sich gegen die brutale Diktatur, die euch seit 46 Jahren unterdrückt. Ich glaube, dass der Tag eurer Befreiung nahe ist", sagt er. "Und wenn dieser Tag kommt, wird die große Freundschaft zwischen unseren beiden alten Völkern wieder aufblühen."

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