Vor zwei Wochen hat die umstrittene Hilfsorganisation GHF ihre Arbeit begonnen. Die private Stiftung kontrolliert großteils die Nahrungsmittelausgabe im Gazastreifen. Vor ihren Zentren kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen.

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind den örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge mindestens 35 Palästinenser getötet worden. Die meisten Opfer gab es demnach an einer Ausgabestelle für Lebensmittel der von den USA unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Zentrum des Küstengebiets. Dort seien mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden, die sich der Ausgabestelle genähert hätten, teilte medizinisches Klinikpersonal mit. Zehn weitere Menschen wurden den Angaben zufolge bei israelischen Angriffen in Chan Junis im südlichen Gazastreifen getötet. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

Zuletzt war es wiederholt zu Toten bei Vorfällen in der Nähe von Stationen der umstrittenen Hilfsorganisation GHF gekommen. Erst am Dienstag waren nach Angaben der von der Terror-Miliz Hamas kontrollierten Behörden 17 Menschen in der Nähe einer anderen GHF-Hilfsstation in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte dazu erklärt, sie habe Warnschüsse abgegeben, um "Verdächtige" auf Abstand zu halten, die sich den Truppen genähert und eine Bedrohung dargestellt hätten.

Im vergangenen Monat hatte im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen der Einsatz der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) begonnen. Diese sollte eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen darstellen. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.

Vier Hilfsstellen für 2,1 Mio. Einwohner

Die Stiftung richtete laut CNN vier "Secure Distribution Sites" im südlichen und zentralen Gazastreifen ein, um rund 1,2 Millionen der geschätzten 2,1 Millionen Einwohner des Küstengebiets zu versorgen. Die GHF koordiniert sich mit dem israelischen Militär, um bestimmte Routen für die Palästinenser festzulegen. Viele müssen einen langen Weg durch den verwüsteten Streifen zurücklegen, um Lebensmittel zu erhalten. Das israelische Militär warnt auf Facebook davor, von den festgelegten Straßen abzuweichen.

Es ist jedoch unklar, wie viele dieser Menschen diese detaillierten Anweisungen kennen und wie der Zugang zu einem der Knotenpunkte, der als SDS-01 bezeichnet wird, sie in die Nähe von Stellungen der israelischen Streitkräfte (IDF) bringt.

Nach Angaben der Stiftung hat die GHF bisher rund zwölf Millionen Mahlzeiten in dem Küstengebiet verteilt. In der vergangenen Woche sind nach israelischen Angaben 350 Hilfsgütertransporte in den Gazastreifen gefahren. Nötig wären jedoch nach UN-Angaben täglich mindestens 500 bis 600 Lastwagenladungen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke