In der Nacht auf Montag überzieht Russland die Ukraine mit dem zahlenmäßig größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. 24 Stunden später fliegt Moskau anscheinend erneut mit Drohnen und Raketen heftige Attacken. Mindestens zwei Menschen kommen laut Kiew ums Leben, weitere werden verletzt.

Russland hat am frühen Morgen nach ukrainischen Angaben einen weiteren großen Drohnenangriff auf das Land gestartet. "Feindliche Drohnen greifen gleichzeitig mehrere Bezirke der Stadt an", sagte Timur Tkachenko, Leiter der Kiewer Militärverwaltung, über die Messaging-App Telegram. "Es gibt Schäden an Wohngebäuden und Brände. Rettungskräfte sind vor Ort im Einsatz." Sanitäter wurden einige Stunden nach Mitternacht in vier Kiewer Stadtteile gerufen, darunter auch in das historische Viertel Podil, wie Bürgermeister Vitali Klitschko über die Nachrichten-App Telegram mitteilte.

In der Nacht sei starkes Flugabwehrfeuer über der Hauptstadt zu hören gewesen, berichtet ein Reporter. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Laut Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren in der Stadt Explosionen zu hören. Nach Angaben der Militärverwaltung gab es Schäden in sechs von zehn Stadtteilen. Mindestens eine Frau wurde verletzt. Das Online-Portal des "Kyiv Independent" berichtete unter Berufung auf Behördenangaben ebenfalls von Verletzten sowie brennenden Autos und Gebäudebränden.

Das Militär erklärte, die Angriffe dauerten noch an, und forderte die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen. Auch Klitschko sprach am frühen Morgen bei Telegram von einem anhaltenden "massiven Angriff auf die Hauptstadt" und rief die Einwohner von Kiew auf, in den Schutzräumen zu bleiben.

Gleichzeitig wurde in der südukrainischen Hafenstadt Odessa bei einem "massiven" Drohnenangriff mindestens zwei Menschen getötet, zehn kamen verletzt ins Krankenhaus, wie Bürgermeister Hennadij Truchanow mitteilte. Bei einem Toten handelt es sich Regionalgouverneur Oleh Kiper zufolge um einen 59-jährigen Mann. Kiper zufolge wurden bei den russischen Angriffen im Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt eine Entbindungsstation, eine medizinische Notaufnahme und Wohnhäuser getroffen. In der Entbindungsstation habe es keine Verletzten gegeben, Patienten und Personal seien evakuiert worden, so Kiper.

Bislang größter Angriff am Montag gemeldet

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzten die russischen Streitkräfte in der Nacht 315 Kampfdrohnen, zwei ballistische Raketen und fünf Marschflugkörper gegen sein Nachbarland ein. 220 der Geschosse, darunter die Raketen und Marschflugkörper, wurden abgeschossen, 64 Drohnen gingen verloren, wurden also wahrscheinlich durch elektronische Luftabwehr zum Absturz gebracht, wie die Luftwaffe auf Telegram mitteilte.

Bereits in der Nacht zuvor hatten die ukrainischen Behörden eine beispiellose Angriffswelle gemeldet. Nach Angaben aus Kiew wurde die Ukraine in der Nacht zu Montag mit dem größten nächtlichen Angriff seit Kriegsbeginn überzogen. Das Gebiet der Ukraine sei mit 479 Drohnen sowie mit vier Raketen und 16 Marschflugkörpern angegriffen worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Montag. An zehn Orten seien "Einschläge" festgestellt worden.

Die erneuten Angriffe erfolgten eine Woche nach den Waffenruhe-Gesprächen von Istanbul. Alle Bemühungen um eine zumindest befristete Feuerpause im seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind bisher gescheitert.

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