Illusionen macht sich der Nato-Generalsekretär nicht. Selbst wenn der russische Angriffskrieg in der Ukraine ende, sei die von Russland ausgehende Gefahr nicht vorbei, sagt Mark Rutte. Die Allianz fordert er auf, mehr für die Verteidigung zu tun - besonders auf einem Gebiet.

Die Nato muss Generalsekretär Mark Rutte zufolge bei der Aufstellung ihrer Verteidigung gegen künftige Bedrohungen einen "Quantensprung" vollziehen. Für eine glaubwürdige Abschreckung und Verteidigung benötige das Bündnis insbesondere eine Verbesserung der Luft- und Raketenabwehr um 400 Prozent, wurde aus einer geplanten Rede Ruttes in London zitiert.

In der Ukraine werde deutlich, wie Russland "Terror aus der Luft" verbreite. "Deshalb werden wir den Schutzschild für unseren Luftraum verstärken", wird Rutte demnach bei seiner Rede im Chatham House sagen. Außerdem benötigten die Streitkräfte Tausende zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge und Panzer und Millionen weiterer Artilleriegeschosse. Selbst wenn der russische Angriffskrieg in der Ukraine ende, sei die Gefahr nicht vorbei.

Russland überzieht die Ukraine seit Kriegsbeginn vor über drei Jahren immer wieder mit schweren Luftangriffen. Am Wochenende waren über der ostukrainischen Stadt Charkiw laut Behörden erneut Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen worden. Es gab Tote und etliche Verletzte. Am Pfingstmontag meldete die Ukraine den größten russischen Luftangriff mit 479 Drohnen sowie 20 Marschflugkörpern.

"Hoffnung ist keine Strategie"

Die Nato hatte Anfang Juni das größte Aufrüstungsprogramm seit den Zeiten des Kalten Krieges beschlossen. So sollen sich alle Nato-Mitglieder beim Gipfeltreffen Ende des Monats verpflichten, künftig mindestens 3,5 Prozent ihres nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung zu investieren. Hinzu könnten dann noch einmal 1,5 Prozent des BIP für verteidigungsrelevante Ausgaben kommen.

"Wunschdenken wird uns nicht schützen. Wir können die Gefahr nicht einfach wegträumen", wurde Rutte zitiert. "Hoffnung ist keine Strategie." Deshalb müsse die Nato ein stärkeres und durchschlagskräftigeres Bündnis werden.

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