Im Gespräch mit Kanzler Merz im Oval Office zeigt US-Präsident Trump sich offen für mehr Druck auf Russland. Dort reagiert man verärgert, allerdings wegen einer anderen Aussage. Trumps Kleinkinder-Vergleich lässt Kreml-Sprecher Peskow schäumen. Er begründet den Krieg ganz anders.

Der Kreml hat verärgert auf einen Vergleich von US-Präsident Donald Trump reagiert, der den Ukraine-Krieg mit einem erbitterten Streit zwischen Kleinkindern verglichen hat. Vielleicht sei Trump dieser Meinung, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Aber für uns ist das eine existenzielle Frage, eine Frage unserer nationalen Interessen, eine Frage unserer Sicherheit, der Zukunft unserer Kinder, der Zukunft unseres Landes", sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge.

Auf Russlands Rolle als Angreifer im Krieg ging der Sprecher nicht ein. Russland kämpfe, weil der Westen alle Moskauer Vorschläge für eine Lösung des Konflikts verworfen habe, behauptete Peskow.

Tatsächlich laufen die Vorschläge aus dem Kreml jedoch auf eine Unterwerfung der Ukraine hinaus. Sie soll in keinerlei westliche Bündnisse, wie EU oder Nato eintreten dürfen. Sie soll ihr Militär stark reduzieren und wäre somit eine leichtere Beute als bisher für erneute russische Invasionen. Zudem soll sie weite Gebiete im Osten des Landes an Russland verlieren. Dabei handelt es sich um industrielle Zentren der Ukraine, in denen viele Bodenschätze liegen. Auch die Führung in Kiew soll durch eine Russland freundlich gesonnene ersetzt werden. Von diesen Maximalforderungen ist Russland in Gesprächen bisher nicht abgewichen.

Trump: "Kleine Kinder, die wie verrückt streiten"

Bei seinem Gespräch mit Bundeskanzler Friedrich Merz im Weißen Haus hatte Trump beiden Kriegsparteien unterstellt, sie wollten unbedingt weiterkämpfen. "Manchmal sieht man zwei kleine Kinder, die sich wie verrückt streiten", sagte er. "Sie wollen nicht auseinandergezogen werden. Manchmal ist es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen."

Trumps Darstellung lässt außer Acht, dass die kleinere und schwächere Ukraine sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion verteidigt und dabei um ihre Existenz kämpft.

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