In der Ostsee üben Nato-Staaten diverse Einsatzszenarien zu Wasser und in der Luft. Plötzlich taucht ein russisches Flugzeug auf. Das Verteidigungsbündnis reagiert umgehend und beordert Bundeswehr-Jets in die Luft.

Zwei Eurofighter der Bundeswehr sind wegen eines russischen Aufklärungsflugzeugs über der Ostsee zu einem Alarmstart aufgestiegen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei in internationalem Luftraum, aber ohne Erkennungssignal oder Funkkontakt unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher.

Die Nato alarmierte daraufhin die Alarmrotte der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage. Es war bereits der sechste Alarmstart der Luftwaffe in diesem Jahr. Die Lage im Ostsee-Raum hat sich nach Ausspähversuchen und mutmaßlichen Sabotageakten zuletzt angespannt.

Das Bündnis hatte am heutigen Donnerstag in der Ostsee das zweiwöchige Marine-Manöver "Baltops" begonnen. Daran sollen rund 50 Schiffe und Boote, mehr als 25 Luftfahrzeuge und etwa 9000 Soldatinnen und Soldaten aus 17 Ländern teilnehmen. Das Manöver basiert nach Angaben der Marine auf einem detaillierten Skript mit dem Szenario "Blauland gegen Orangeland".

Auf dieser Grundlage trainieren die Kriegsschiffe und ihre Besatzungen einzelne fiktive Ereignisse, die jeweils nur wenige Stunden dauern. Das seien zum Beispiel kleine Übungen zur Luftverteidigung oder Speedbootabwehr oder aber grundlegende seemännische Manöver wie das Schleppen eines beschädigten Schiffs. Weitere Übungseinheiten umfassen die Abwehr von U-Booten, den Einsatz unbemannter Systeme, Minenräumen, Kampfmittelbeseitigung sowie Tauch- und Bergungseinsätze. Des Weiteren wird es zahlreiche Schießübungen geben.

Kreml spricht von Kriegsvorbereitung

Moskaus Vize-Außenminister Alexander Gruschko fand unmittelbar vor dem Manöverstart klare Worte. Die Nato bereite sich auf eine Konfrontation mit Russland vor. "Es geht um die Erlangung von Überlegenheit in allen Bereichen: zu Lande, zu Wasser, in der Luft. Natürlich sind solche Übungen äußerst provokativ", sagte Gruschko der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Allerdings: Russland führt derzeit selbst ein Marine-Manöver in der Ostsee mit mehr als 20 Kriegsschiffen, Kanonenbooten und Unterstützungsschiffen durch.

Die Nato verneint indes explizit die Frage, ob sich die Übung gegen Russland richte. Vielmehr verbinde der Ansatz der Nato gegenüber Russland Abschreckung mit Verteidigung und Dialog. "Sie strebt keine Konfrontation an, und die von den Alliierten geführten Übungen richten sich nicht gegen ein bestimmtes Land", heißt auf der Internetseite der Deutschen Marine zu der zweiwöchigen Übung.

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