Nach einer zunächst deutlich niedrigeren Einschätzung hat der ukrainische Generalstab die Zahl zerstörter russischer Militärflugzeuge bei der Geheimoperation „Spinnennetz“ im russischen Hinterland deutlich nach oben angepasst. Demnach sollen bei der Aktion insgesamt 41 Flugzeuge getroffen worden sein – darunter strategische Bomber sowie andere Kampfjets.
„Die Gesamtverluste der Besatzer belaufen sich auf 41 Militärflugzeuge“, teilte der Generalstab auf Facebook mit. Die Zahlen seien nach der „Verarbeitung zusätzlicher Informationen aus unterschiedlichen Quellen und ihrer Überprüfung“ aktualisiert worden. Dies habe einige Zeit in Anspruch genommen, hieß es weiter.
Zuvor hatte der Generalstab lediglich von zwölf zerstörten Maschinen gesprochen – eine Zahl, die im Widerspruch zu den Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU stand.
Dieser hatte bereits kurz nach dem Angriff von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen berichtet, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50 sowie strategische Bomber der Typen Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160.
Visuell bestätigt sind bislang aber deutlich weniger zerstörte Flugzeuge. Auch unabhängige Medien kamen nach Auswertung von Videos und Satellitenbildern zu deutlich niedrigeren Zahlen als der ukrainische Geheimdienst – sie gehen von neun bis maximal 14 beschädigten Flugzeugen aus. Die Satellitenbilder stammen von der US-amerikanischen Firma Capella Space. Diese Firma nutzt synthetische Apertur-Radartechnologie (SAR), um hochauflösende Bilder der Erdoberfläche aufzunehmen – auch bei Nacht oder durch Wolken hindurch.
In diesem Fall hat Capella Space Bilder vom russischen Militärflugplatz Belaya in der Region Irkutsk bereitgestellt. Diese Aufnahmen wurden am 2. Juni, also einen Tag nach dem ukrainischen Drohnenangriff aufgenommen und an die Nachrichtenagentur Reuters übermittelt.
Russland: „Rache ist unvermeidlich“
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass bei Drohnenangriffen in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere Flugzeuge in Brand geraten seien, machte jedoch keine Angaben zu Zahl oder Typ der Maschinen.
„Rache ist unvermeidlich“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bei Telegram. Zugleich verwies er auf den aktiven Vormarsch der russischen Armee. „Alles, was in die Luft gesprengt werden sollte, wird in die Luft gesprengt werden, und diejenigen, die ausgelöscht werden sollten, werden verschwinden“, fuhr der russische Ex-Präsident fort. Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul seien nicht nötig, um einen Kompromissfrieden zu erreichen. Vielmehr dienten sie dazu, den russischen Sieg voranzutreiben.
Selenskyj feierte „absolut brillanten Erfolg“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte den überraschenden Angriff seines Geheimdienstes SBU als „absolut brillanten Erfolg“. Anderthalb Jahre Vorbereitung seien vorausgegangen. Attackiert wurden demnach Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten.
Die kleinen ferngesteuerten Fluggeräte waren demnach in Holzkisten auf Lastwagen versteckt, deren Fahrer nichtsahnend die Militärgelände ansteuerten. Dort öffneten sich automatisch die Lkw-Dächer, und die mit Sprengstoff beladenen Drohnen starteten ihre Attacke.
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