Nach und nach wird das Ausmaß der Angriffe auf vier russische Militärflughäfen deutlicher. Ukrainische Drohnen haben Berichten zufolge seltene Frühwarnflugzeuge getroffen. Das könnte Folgen haben für den Einsatz von Gleitbomben.
Die Ukraine soll bei den Drohnenangriffen auf russische Flugplätze mindestens zwei A50-Frühwarnflugzeuge beschädigt haben. Das berichtet der britische "Telegraph" unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die A50 sind besonders wichtig, weil es nur noch wenige Exemplare gibt und sie unter anderem für die Koordinierung von Luftoperationen und die Auswahl von Zielen eine hohe Bedeutung haben.
"Ich habe gerade ein Video gesehen, das zeigt, wie ukrainische Drohnen zwei russische A50-Flugzeuge getroffen haben", schrieb "The Insider"-Journalist Michael Weiss auf X. Sein Kollege Jimmy Rushton berichtete, die Drohnen seien direkt auf den Radarkuppeln von mindestens zwei Frühwarnflugzeugen gelandet, bevor sie explodierten.
Die Aufnahmen, auf die sich die beiden Journalisten und das britische Medium beziehen, sind bislang nicht veröffentlicht. Der "Telegraph" verwies zudem darauf, dass nicht klar sei, ob die A50 vollständig zerstört wurden.
"Erheblicher Effekt" auf Luftstreitkräfte möglich
Auch der für die ukrainischen Attacken verantwortliche Inlandsgeheimdienst SBU hatte von Treffern auf ein oder mehrere A50 berichtet. Der Militärexperte Gustav Gressel sagte ntv.de, Russland habe von den Frühwarnflugzeugen nur noch sechs bis sieben einsatzfähige Exemplare. Demnach könnten es jetzt nur noch vier oder fünf Stück sein.
"Wenn mehrere A50 zerstört wurden, hätte das einen erheblichen Effekt auf die russischen Luftstreitkräfte, insbesondere ihre Gleitbombenabwürfe. Diese sind für die ukrainischen Verteidiger ein erhebliches Problem, zusammen mit den Glasfaserdrohnen vielleicht das Problem derzeit", sagte Gressel.
Gleitbomben sind modifizierte Sprengkörper, die von Flugzeugen aus sicherer Entfernung abgeworfen werden. An der Front gingen massive Gleitbombenangriffe auf ukrainische Stellungen in der Vergangenheit häufig russischen Infanterieangriffen voraus. Von den Ukrainern hieß es immer wieder, dass ihnen dieses Vorgehen große Schwierigkeiten bereite.
Möglicherweise wurden bei den jüngsten Attacken auch mehr als zwei A50 beschädigt. Das genaue Ausmaß der Angriffe wird erst nach und nach deutlich. Insgesamt wurden laut dem Inlandsgeheimdienst 41 Flugzeuge verschiedener Typen getroffen. Im letzten Jahr hatte die Ukraine laut eigenen Angaben zwei A50-Flugzeuge abgeschossen.
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