Israel macht nach Einschlägen von Geschossen auf seinem Territorium die neue syrische Regierung verantwortlich. Aus Damaskus kommt jedoch heftiger Widerspruch. Man sei "keine Bedrohung für irgendjemanden". Aus dem Süden des Landes werden Explosionen gemeldet.

Nach Beschuss aus Syrien hat Israel mit Gegenangriffen im Süden des Nachbarlandes reagiert. Die israelische Armee erklärte, als Reaktion auf das Eindringen zweier Geschosse auf israelisches Territorium in der Nacht Luftangriffe im Süden Syriens geflogen zu haben. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz machte die syrische Übergangsregierung für den Beschuss verantwortlich. Diese wies jegliche Verantwortung zurück und wertete den Beschuss auf Israel als "Versuch, die Region zu destabilisieren".

Das Außenministerium in Damaskus erklärte dazu laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana: "Unserer Einschätzung nach versuchen viele Parteien, die Region zu destabilisieren, um ihren eigenen Interessen zu dienen." Weiter hieß es, bezüglich der Berichte über den auf die israelische Seite gerichteten Beschuss "bestätigen wir, dass wir deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfen konnten".

Damaskus verurteilte kurz darauf auch die israelischen Luftangriffe "aufs Schärfste", versuchte aber zugleich zu beschwichtigen. Diese "Eskalation" stelle eine "eklatante Verletzung der syrischen Souveränität dar und verschärft die Spannungen in der Region", erklärte das syrische Außenministerium laut Sana. Dabei seien "Beruhigung und friedliche Lösungen" wichtiger denn je.

Die aus Syrien auf Israel abgefeuerten Geschosse waren der israelischen Armee zufolge in nicht bewohntem Gebiet im Norden des Landes eingeschlagen. Schäden seien nicht entstanden. Den Angaben zufolge war in den Dörfern Chaspin und Ramat Magschimim auf den Golanhöhen Sirenenalarm ertönt. Israel hatte das Gebiet 1967 von Syrien erobert und 1981 annektiert.

Erste Geschosse seit Sturz von Assad

Israelischen Medien zufolge handelte es sich um die ersten Geschosse, die seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember aus Syrien auf israelisches Territorium abgefeuert wurden. Die israelische Armee erklärte zudem, als Reaktion den Süden Syriens beschossen zu haben. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, dass "das Jarmuk-Becken im Westen der Provinz Daraa" beschossen worden sei.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete "gewaltige Explosionen" im Süden Syriens, insbesondere in der Stadt Kuneitra und in der Provinz Daraa. Demnach wurden landwirtschaftliche Flächen in der Provinz getroffen, Opfer gab es demnach aber nicht. Nach Angaben der Beobachtungsstelle zielten die israelischen Angriffe auf Waffen der syrischen Behörden.

Sana zitierte die Regierung von Präsident Ahmed al-Scharaa mit den Worten, Syrien sei "keine Bedrohung für irgendjemanden". Oberste Priorität im Süden Syriens bestehe darin, "die Autorität des Staates auszuweiten und das Vorhandensein von Waffen außerhalb des Rahmens offizieller Institutionen zu beenden", berichtete Sana unter Berufung auf das Außenministerium.

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