Bei den ersten direkten Verhandlungen seit 2022 nähern sich die Vertreter Russlands und der Ukraine kaum an. Lediglich auf einen großen Gefangenenaustausch können sich beide Seiten Mitte Mai einigen. Nun schlägt Moskau eine weitere Runde vor und macht eine Ankündigung.

Im Ringen um eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schlägt Russland weitere direkte Gespräche mit Kiew an diesem Montag in Istanbul vor. Die russische Delegation sei bereit, dort dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen und "nötige Erklärungen" dazu abzugeben, sagte Außenminister Sergej Lawrow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Sein Land habe ein Memorandum ausgearbeitet, das seine Position zu "allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise" darlege.

Der russische Verhandlungsführer bei den ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew Mitte Mai in Istanbul, Wladimir Medinski, hatte zuvor bei Telegram von einem Telefonat mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow geschrieben. Er habe diesem ein genaues Datum und den Ort eines Treffens für den Austausch der Memoranden vorgeschlagen. Russland sei an Ort und Stelle bereit, eine Diskussion über jeden Punkt der Vereinbarung für eine mögliche Feuerpause zu beginnen. Zuvor hatte Putin erklärt, das Memorandum könne Grundlage für ein mögliches späteres Friedensabkommen zwischen Moskau und Kiew werden.

Moskau und Kiew hatten Mitte Mai in Istanbul erstmals seit 2022 wieder direkte Verhandlungen geführt. Einziges Ergebnis war der Austausch von jeweils 1000 Gefangenen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.

Kiew hat den US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe als Einstieg in Verhandlungen angenommen. Moskau lehnt dies weiter ab und bleibt trotz aller Beteuerungen von Friedenswillen letztlich bei Maximalforderungen: Die Ukraine soll entwaffnet und praktisch wieder unter russische Kontrolle gebracht werden.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke