Nach rund sieben Jahren im Amt wählt eine Mehrheit im Bürgerentscheid den Potsdamer Oberbürgermeister aus seinem Amt. Unter anderem die kostenlose Annahme von Eintrittskarten zu Sportveranstaltungen war dem SPDler zum Verhängnis geworden.
Der Oberbürgermeister von Potsdam, Mike Schubert, ist abgewählt worden. Bei einem Bürgerentscheid sprachen sich 68,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler für das vorzeitige Amtsende des umstrittenen SPD-Rathauschefs aus, wie die Stadt nach der Auszählung der abgegebenen Stimmen mitteilte. Auch das notwendige Quorum von mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten wurde mit den abgegebenen Ja-Stimmen knapp überschritten.
Nach rund sieben Jahren im Amt galt Schubert unter anderem wegen einer VIP-Ticket-Affäre als beschädigt. Er hatte kostenlose Eintrittskarten für Sportveranstaltungen angenommen. Auch wegen seines Führungsstils und Personalquerelen stand der 52-Jährige parteiübergreifend in der Kritik. Anfang April hatte die Stadtverordnetenversammlung für einen Antrag zur Abwahl des Oberbürgermeisters gestimmt und den Bürgerentscheid auf den Weg gebracht.
Allein die SPD unterstützte Schubert noch, der 2018 zum Rathauschef gewählt worden war. Alle anderen Stadtfraktionen forderten einen personellen Neuanfang an der Spitze der Stadt, die überregional etwa durch das Museum Barberini von Kunstmäzen Hasso Plattner und Schloss Sanssouci von sich reden macht.
Wie geht es weiter?
Er nehme das Ergebnis des Bürgerentscheids "mit Respekt" an, es sei "Ausdruck demokratischer Willensbildung", erklärte Schubert nach seiner Abwahl.
Die Amtsgeschäfte übernimmt nun laut Stadtverwaltung kommissarisch der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner von der SPD. Nach Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses wird durch die Kommunalaufsicht ein Termin innerhalb von fünf Monaten für die Neuwahl des Oberbürgermeisters festgelegt. Als potenzielle Nachfolger sind der Baubeigeordnete Bernd Rubelt und die einstige Bildungs- und Kulturbeigeordnete Noosha Aubel, beide parteilos, im Gespräch.
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