Es ist der größte Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn: In drei Etappen übergeben sich Russland und die Ukraine Gefangene. Doch dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj reicht das nicht.

Russland und die Ukraine haben jeweils weitere 303 Menschen freigelassen. Das teilten das russische Verteidigungsministerium in Moskau und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Der Austausch an diesem Sonntag war die dritte und letzte Etappe in der bisher beispiellosen Aktion der Kriegsparteien.

Seit Freitag kamen insgesamt 1000 Gefangene auf jeder Seite frei. Damit ist der bisher größte Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn, das Vorhaben "1000 für 1000", abgeschlossen. Die in Istanbul getroffene Vereinbarung zwischen den Kriegsparteien sei erfüllt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Am Samstag waren jeweils 307 Gefangene in Freiheit gekommen, am Freitag jeweils 390. Auch in der Vergangenheit hatten beide Kriegsparteien immer wieder Gefangene ausgetauscht. Wegen der großen Zahl waren dieses Mal drei Etappen nötig.

Selenskyj will alle Gefangenen zurückholen

Die dritte und letzte Etappe hatte Selenskyj für diesen Sonntag mehrfach angekündigt. Zugleich stellte er fest, dass dies der Ukraine nicht reicht. "Die Aufgabe besteht darin, absolut jeden, der derzeit in Russland festgehalten wird, nach Hause zu bringen. Und das ist eine gemeinsame Aufgabe für unsere Geheimdienste, für unsere Diplomaten, für unseren ganzen Staat. Natürlich ist das keine einfache Aufgabe, aber sie muss erfüllt werden", sagte Selenskyj am Samstag.

Von den Heimkehrern am Samstag seien 273 im Gebiet Donezk in russische Gefangenschaft geraten, ein großer Teil schon 2022, sagte Selenskyj. Andere seien in den Gebieten Cherson, Saporischschja, Charkiw und Luhansk von den Russen gefasst worden.

Moskau: Russische Soldaten derzeit in Belarus

Die russischen Soldaten befänden sich derzeit auf dem Territorium der Republik Belarus, wo sie die notwendige psychologische und medizinische Hilfe erhielten, teilte das Ministerium in Moskau mit. "Alle russischen Militärangehörigen werden zur Behandlung und Rehabilitation in die Russische Föderation gebracht", hieß es weiter.

Der Austausch war am 16. Mai bei Gesprächen in Istanbul vereinbart worden. Er blieb das einzige konkrete Ergebnis der ersten direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen seit 2022, auf die vor allem US-Präsident Donald Trump gedrängt hatte.

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