Wieder eine Nacht des Terrors in der Ukraine, wieder Tote und Verletzte: In zahlreichen Städten suchen die Ukrainer Schutz vor russischen Luftangriffen. "Bleiben Sie in Schutzräumen", fordert Bürgermeister Klitschko die Kiewer auf.
Russland hat in der Nacht ukrainische Städte massiv mit Drohnenschwärmen angegriffen. Mindestens neun Menschen wurden getötet, etliche weitere verletzt.
Der stellvertretende Armeeleiter der Region Chmelnyzkyj westlich von Kiew meldete vier Tote. "Letzte Nacht wurde die Region Chmelnyzkyj von feindlichen russischen Angriffen getroffen, bei denen zivile Infrastruktur zerstört wurde. Leider wurden vier Menschen getötet", so Sergij Tjurin bei Telegram. Fünf Menschen wurden ihm zufolge verletzt. Im südukrainischen Mikolajiw wurde nach Angaben von Rettungsdiensten ein Mann bei einem Drohnenangriff auf ein Wohngebäude getötet.
In der Region Kiew wurden bei "massiven nächtlichen Angriffen" mindestens vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt, darunter drei Kinder, wie Rettungsdienste mitteilten. AlIein in einem Studentenwohnheim in Kiew seien bei einem Einschlag einer Drohne vier Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Es gebe einen "Angriff" auf die Stadt, aber die Luftabwehr sei aktiv. "Bleiben Sie in Schutzräumen", forderte Klitschko die Kiewer auf.
Die Behörden der Hauptstadt meldeten am frühen Morgen einen Angriff mit "Dutzenden Drohnen" auf und warnten auch vor einem möglicherweise folgenden Raketenangriff. Es gab Explosionen.
"Mehr als ein Dutzend feindliche Drohnen" befänden sich im Luftraum über der Hauptstadt, teilte der Leiter der zivilen und militärischen Verwaltung Kiews, Tymur Tkaschenko, über Telegram mit. "Einige der Drohnen über Kiew und Umgebung wurden bereits abgeschossen", hieß es. Allerdings bewegten sich weitere Drohnen auf die Hauptstadt zu, warnte er in der Nacht. "Es besteht die Gefahr, dass der Feind eine große Anzahl von Drohnen und Raketen (...) einsetzt", so Tkaschenko. "Die Nacht wird nicht einfach."
Russische Drohnenangriffe wurden auch aus Charkiw im Osten, Tschernihiw im Norden, Mykolajiw im Süden sowie der Hafenstadt Odessa gemeldet. Die russischen Kampfdrohnen griffen die Hafenstadt in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen an, berichtete die Agentur Unian. Auch aus Cherson wurden Angriffe gemeldet.
Am frühen Morgen nahmen auch russische Marschflugkörper Kurs auf die Ukraine. Die Lenkwaffen vom Typ "Kalibr" seien von Schiffen im Schwarzen Meer sowie von Bombern vom Typ Tupolew Tu-95 und Tu-160 abgesetzt worden, berichten ukrainische Medien unter Berufung auf die Flugabwehr. Ziel der Raketen wurde nicht genannt.
Schon in der Nacht zuvor heftige Angriffe
Das russische Militär hatte Kiew in der Nacht zuvor bereits mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei wurden 15 Menschen verletzt und zahlreiche Häuser in Brand gesetzt. Insgesamt erlebte die Ukraine in der Nacht auf Samstag rund 250 Drohnenangriffe und Luftschläge mit 14 ballistischen Raketen.
Die neuen Angriffe ereigneten sich vor dem Hintergrund des größten Gefangenenaustausches zwischen Russland und der Ukraine seit dem Beginn des Kriegs vor gut drei Jahren. Am Freitag hatten beide Seiten je 390 Gefangene zurückgegeben, am Samstag kamen jeweils 307 Gefangene frei. Insgesamt sollen 1000 Gefangene ausgetauscht werden, wie bei den ersten direkten russisch-ukrainischen Gesprächen seit drei Jahren in Istanbul vor einer Woche vereinbart worden war.
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