Peking ist Moskaus wichtigster Verbündeter. Nun scheint China seine Energieprioritäten zu verändern. Berichten zufolge sollen die Importe von Öl, Kohle und Flüssiggas aus Russland stark eingeschränkt worden sein. Die finanziellen Einbußen Moskaus könnten je nach Bereich bis zu 30 Prozent betragen.

China hat systematisch seine Käufe von russischer Energie reduziert. Im Zeitraum Januar bis April 2025 seien die Öleinfuhren aus Russland um 14 Prozent auf 32,4 Millionen Tonnen zurückgegangen und dadurch die Einnahmen Russlands um 23,9 Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar gesunken. Das berichtet der ukrainische Auslandsgeheimdienst in einer Mitteilung auf seiner Webseite.

Damit wird ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom Januar unter Berufung auf Zolldaten bestätigt, wonach China im Jahr 2024 weniger russische Kohle gekauft und seine Einkäufe bei anderen wichtigen Lieferanten erhöht habe - allen voran bei Australien.

Laut einer Studie der London Stock Exchange Group (LSEG) erreichten die Käufe Chinas im vergangenen Jahr mit 547,2 Millionen Tonnen einen historischen Höchststand oder einen Rekordanteil von 41 Prozent der weltweit gehandelten Kohle. Damit verfügt China über eine größere Preismacht auf den internationalen Märkten.

Den Grund für den Rückgang der chinesischen Käufe von russischer Energie sieht der ukrainische Geheimdienst in Pekings Wunsch nach Energieautarkie. Zudem werden in dem Bericht das Wachstum des Marktes für Elektrofahrzeuge, strengere westliche Sanktionen und Chinas Bereitschaft aufgeführt, einen wesentlich niedrigeren Preis zu zahlen.

Die Einfuhr von verflüssigtem Erdgas sei sogar um 27 Prozent zurückgegangen, was wiederum zu 28 Prozent weniger Einnahmen für Moskau geführt habe. Die Einfuhr russischer Kohle sei in vier Monaten um 2 Prozent gestiegen, aber im April um 13 Prozent zurückgegangen. China habe stattdessen aktiv seine eigene Produktion unterstützt und den Anteil der grünen Energie erhöht. China weigere sich, für neue Mengen mehr zu zahlen als die Verbraucher in Russland.

Auch die Investitionen aus China in Russland sollen zurückgegangen sein: von 1,2 Milliarden Dollar pro Jahr im Zeitraum 2011 bis 2018 auf 400 Millionen Dollar in 2022 und 2023. Der Grund dafür sind laut ukrainischem Auslandsgeheimdienst der Krieg gegen die Ukraine, Sanktionen und die Unberechenbarkeit des russischen Regimes.

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