Die Deutschen sind als Sparer bekannt - am liebsten sparen sie für die eigene Altersvorsorge. Dabei zeigt eine Studie: Frauen legen häufiger weniger Geld fürs Alter zurück - auch weil sie ihre eigene Lebenserwartung unterschätzen.
Die Altersvorsorge ist das wichtigste Sparziel der Deutschen. Fast 61 Prozent gaben das an - so viele Befragte wie zuletzt im Frühjahr 2017. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen durchgeführt hat. Für die Umfrage wurden 2.000 Menschen befragt.
Der Wert liegt über den Werten vom Herbst (56 Prozent) und Frühjahr 2024 (57 Prozent). Auch Sparen für größere Konsumgüter, etwa Wohnungseinrichtung oder Autos, ist ein wichtiges Sparmotiv. Über 46 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dafür ihr Geld zurücklegen.
39 Prozent sparen für Wohneigentum
Auch Wohneigentum wird für die Menschen in Deutschland wieder wichtiger und ist Grund für verstärkte Sparanstrengungen. 39 Prozent der Befragten gaben dies als Motiv an, etwas weniger als bei der Umfrage im Vorjahr (42 Prozent), aber deutlich mehr als im Herbst 2024 (33 Prozent).
Die Kapitalanlage sehen 35 Prozent der Befragten als Sparmotiv. Notgroschen und Ausbildung der Kinder werden von fast sechs Prozent beziehungsweise vier Prozent der Befragten genannt.
"Das Ende der Niedrigzinsphase hat den Menschen klar gemacht, dass Sparen sich wieder lohnt, vor allem notwendig ist und heutiger Konsumverzicht die Spielräume in der Zukunft verbessert", sagt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. Das gelte auch für das Vorsorgemotiv. "Hier erkennen die Menschen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend ist."
Frauen sparen oft zu wenig fürs Alter
Beim Sparverhalten und der Altersvorsorge sollte man auch die eigene Lebenserwartung im Blick haben. Frauen mittleren Alters unterschätzen einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zufolge oft die eigene Lebenserwartung, während gleichaltrige Männer sie eher überschätzen.
Die Studienautorin Anna Reuter erklärte dazu: "Forschungsergebnisse zeigen, dass Personen, die ihre verbleibende Lebenszeit unterschätzen, tendenziell weniger in die Altersvorsorge investieren." Das könne zu einer niedrigeren Rente und einem höheren Armutsrisiko führen.
Lebensdauer wird von Frauen unterschätzt
Laut der BiB-Analyse tendieren 40- bis 49-jährige Männer dazu, von einer im Schnitt 1,2 Jahre längeren Lebenserwartung auszugehen, als es ihre statistische Lebenserwartung annehmen lässt. Gleichaltrige Frauen unterschätzen dagegen ihre Lebensdauer durchschnittlich um 3,3 bis 5,0 Jahre.
Andreas Mergenthaler, Mitautor der Studie, betonte mit Blick auf womöglich mangelnde finanzielle Absicherung gerade bei Frauen: "Diese Frage gewinnt angesichts des aktuell deutlich ansteigenden Anteils älterer Personen zusätzlich an gesellschaftlicher Relevanz."
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