Die USA verlieren jetzt auch bei der Ratingagentur Moody's an Bonität, die US-Anleger zeigen sich davon aber wenig beeindruckt. Die Aktienmärkte schließen im Plus. Der Dollar bekommt die Herabstufung allerdings zu spüren.

Die Börsen in den USA haben den Dämpfer durch den Verlust der Top-Bonität des Landes schnell hinter sich gelassen. Die drei wichtigsten Aktienindizes machten anfängliche Verluste von je rund einem Prozent wieder wett. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,3 Prozent fester mit 42.792 Punkten. Der technologielastige Nasdaq notierte minimal höher bei 19.215 Zählern und der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 5964 Stellen zu.

Als letzte der drei großen US-Ratingagenturen hatte Moody's am Freitagabend die Kreditwürdigkeit der USA von "Aaa" auf "Aa1" herabgestuft und damit den USA die Top-Bonität entzogen. Die Experten verwiesen auf einen wachsenden Schuldenberg.

Verstärkt wurden die Sorgen durch das umfassende Steuersenkungsgesetz von US-Präsident Donald Trump, das vor der Verabschiedung steht. "Angesichts von Trumps Versprechen, die Steuern zu senken, besteht die Befürchtung, dass sich die Situation weiter verschlechtern könnte", sagte Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. "Die Auswirkungen von Trumps unberechenbarer Politik führen dazu, dass wieder Vorsicht einkehrt und die Begeisterung der letzten Wochen gedämpft wird."

Die Herabstufung setzte US-Staatsanleihen zu. Im Gegenzug stieg die Rendite von US-Treasuries mit 30-jähriger Laufzeit auf bis zu 5,037 Prozent und damit ein 18-Monats-Hoch. Der Dollar-Index rutschte um 0,7 Prozent auf 100,363 Punkte ab. Investoren fürchten, das umfangreiche Steuersenkungsgesetz von US-Präsident Donald Trump werde die Schuldenlast stärker erhöhen als bisher angenommen.

"Was Moody's getan hat, war wirklich mehr symbolisch als alles andere", sagte Peter Cardillo, Ökonom bei Spartan Capital Securities in New York. "Die anderen Agenturen hatten die Anleihen bereits herabgestuft." US-Finanzminister Scott Bessent wies die Herabstufung als unbegründet zurück. Der geplante Gesetzentwurf zur Verlängerung der Steuersenkungen werde das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sagte Bessent dem Sender "CNN". Zugleich warnte Bessent Handelspartner der USA vor Zoll-Anhebungen, falls diese nicht "in gutem Glauben" verhandeln würden. Er ließ offen, was darunter zu verstehen sein könnte.

UnitedHealth kommen zurück

Bei den Einzelwerten verloren AMD 2,1 Prozent. Der Konzern kündigte an, das Server-Produktionsgeschäft der übernommenen ZT Systems im Rahmen eines Drei-Milliarden-Dollar-Geschäfts an Sanmina zu verkaufen. Der Deal unterstreicht Experten zufolge die Bemühungen von AMD, angesichts der globalen Handelsspannungen mehr Chips in den USA zu produzieren.

Die Aussicht auf eine Übernahme ließ die Papiere von TXNM Energy um sieben Prozent nach oben schießen. Die Investmentgesellschaft Blackstone will für 11,5 Milliarden Dollar inklusive Schulden den US-Versorger übernehmen. UnitedHealth waren nach dem Einbruch letzte Woche weiter auf Erholungskurs und schlossen mit 8,2 Prozent im Plus.

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