• In Genf ist die erste Gesprächsrunde zwischen den USA und China über den Zollstreit zu Ende gegangen.
  • Nach Angaben des US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer haben die USA mit China einen «Deal» erreicht.
  • Einzelheiten dazu sollen am Montag mitgeteilt werden.
  • Der chinesische Vize-Ministerpräsident, He Lifeng, erklärte kurz darauf, es habe substanzielle Fortschritte gegeben.

Beide Seiten hätten einen Konsultationsmechanismus für Handelsfragen vereinbart, teilte der chinesische Vize-Ministerpräsident mit. Details dazu nannte er nicht.

Die Regierungsvertreter aus den USA und China hatten am Samstag und Sonntag über zwölf Stunden miteinander gesprochen. Das Treffen fand in der Residenz des Schweizer Botschafters bei den Vereinten Nationen in Genf, Jürg Lauber, in Cologny GE statt.

US-Präsident Donald Trump habe wegen des massiven Handelsdefizits mit China im Umfang von 1.2 Billionen Dollar den nationalen Notstand ausgerufen, sagte der US-Handelsbeauftragte Greer. «Wir sind zuversichtlich, dass der Deal, den wir mit unseren chinesischen Partnern getroffen haben, uns bei der Arbeit, den nationalen Notstand zu beheben, helfen wird», sagte er nach Abschluss der zweitägigen Gespräche.

Beide Seiten seien sich schnell einig gewesen, dass die Meinungsverschiedenheiten vielleicht nicht so gross seien wie zunächst angenommen. Finanzminister Scott Bessent sprach von «substanziellen Fortschritten».

China prangert Schaden an

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, ein Sprachrohr der regierenden Kommunistischen Partei, schrieb am Sonntag in einem Kommentar, wenn Washington Handelskonflikte wirklich über Dialog lösen wolle, müsse es sich zunächst mit dem Schaden auseinandersetzen, den seine durch Zölle getriebene Politik dem globalen Handelssystem und seiner eigenen Wirtschaft und seinen Bürgern zugefügt habe.

Legende: Ein Auto mit US-Finanzminister Scott Bessent verlässt den Ort der Gespräche in Genf. REUTERS/Denis Balibouse

Trump hat die Beziehungen zu China nach seinem Amtsantritt im Januar mit massiven Zöllen auf chinesische Produkte auf einen Tiefpunkt gebracht. Sie liegen zurzeit bei 145 Prozent. China reagierte mit 125 Prozent Zöllen auf US-Produkte.

Vor den Gesprächen in Genf hatte sich Trump kompromissbereit gezeigt und einen Zollsatz von 80 Prozent für China richtig genannt. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington nicht einseitig Zölle senken werde. Peking hatte wiederholt darauf bestanden, dass die USA ihre Zölle zuerst aufheben müssten.

USA wollen eigenen Export ankurbeln

Trumps Handelsminister Howard Lutnick sagte am Sonntag, die hohen Zölle auf Importe aus China würden natürlich dazu führen, dass die Einfuhren zurückgehen. Aber das sei nur ein erster Schritt in den Verhandlungen. «Die Zollpolitik des Präsidenten ist es, alle Märkte in der Welt zu öffnen, die für uns verschlossen waren», sagte er im US-Fernsehen. Ziel sei, dass die Amerikaner mehr exportierten.

Peking wirbt derweil aktiv um andere Handelspartner. Der «übergrosse Markt» Chinas biete mehr Möglichkeiten für Produkte aus Lateinamerika und der Karibik, sagte ein hochrangiger Beamter des Aussenministeriums in Peking am Sonntag.

Auf einem Forum mit Regierungsvertretern der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) kommende Woche in Peking sollen unter anderem Kooperationen bei Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Infrastruktur beschlossen werden.

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