Fubao ist der Star im Wolong-Panda-Park in der chinesischen Provinz Sichuan. Stundenlang harren die Fans vor dem Gehege aus. Das Panda-Weibchen wurde 2020 im Zoo von Seoul geboren und kehrte vor einem Jahr nach China zurück. Die chinesische Regierung hatte Fubaos Eltern als Leihgabe nach Südkorea geschickt.
Panda-Diplomatie hat eine lange Tradition
Das Entsenden von Pandas, die sogenannte Panda-Diplomatie, hat in China eine lange Tradition. Sie begann 1972 mit dem historischen Besuch von US-Präsident Richard Nixon in der Volksrepublik. Peking schenkte darauf den USA zwei Tiere.
Seit den 80er-Jahren werden Pandas aber nicht mehr verschenkt, sondern verpachtet. Das Empfängerland bezahlt China eine Leihgebühr. Die Ausleihe ist zeitlich begrenzt. Die Pandas bleiben im Besitz Chinas. Dasselbe gilt für den Nachwuchs.
Diplomatisches Kalkül hinter Panda-Leihgaben
Ausländische Zoos bezahlen China im Jahr bis zu einer Million Dollar pro Panda-Paar. Das ist viel Geld. Im Gegenzug winken den Zoos aber Prestige und ein gutes Geschäft, denn die Tiere sind ein Publikumsmagnet. Und China ist nun mal das einzige Land, das Pandas hat. Diesen Umstand weiss die Volksrepublik für sich zu nutzen.
Denn hinter den Panda-Leihgaben steckt auch diplomatisches Kalkül. Pandas sind niedlich und sympathisch. Sie eignen sich deshalb bestens als Botschafter, um im Ausland ein positives Bild von China zu vermitteln. Meist verleiht Peking die Tiere deshalb an befreundete Länder oder versucht, mit einer Leihgabe bilaterale Beziehungen zu verbessern. Während der Covid-Pandemie ist die Panda-Diplomatie allerdings eingeschlafen. Sie nahm erst ab Anfang 2024 erneut Fahrt auf.
60 Pandas an rund 20 Länder verliehen
Hinzu kommt, dass in vielen westlichen Demokratien Misstrauen und Skepsis gegenüber China am Wachsen sind. Es ist deshalb wenig erstaunlich, dass China wieder vermehrt seine besten Markenbotschafter entsendet. Seit 2024 haben verschiedene westliche Zoos von China Pandas erhalten. Die USA erhielten vier Tiere, Spanien und Australien je zwei. Und Mitte April hat der Tiergarten Schönbrunn in Wien ein neues Panda-Paar erhalten.
Derzeit hat China etwa 60 Tiere an rund 20 Länder verliehen. Pro Jahr nimmt China so aus dem Panda-Programm mehrere Millionen ein. Das Geld soll in den Schutz der Pandas fliessen, unter anderem in Auswilderungsprogramme.
Obwohl die Tiere nicht mehr so stark bedroht sind, gelten sie immer noch als gefährdet. Gemäss offiziellen Zahlen der chinesischen Behörden gibt es derzeit rund 1900 wild lebende Pandas.
Panda-Diplomatie ändert wenig an der Geopolitik
Pandas, die wie Fubao im Ausland unterwegs sind oder waren, werden nicht ausgewildert. Ihre Lebensaufgabe ist es, für China Geld zu sammeln und für ihr Heimatland zu werben. Auch wenn die Pandas weltweit beim Zoopublikum für Begeisterung sorgen, ist ihr Einfluss als Markenbotschafter letztlich begrenzt. An der geopolitischen Grosswetterlage ändern sie wenig.
Obwohl die USA vier Tiere von China erhalten haben, hat Washington seine Aussenpolitik gegenüber China nicht geändert. Im Gegenteil: Die USA haben China in einen desaströsen Zollkrieg verwickelt.
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