Eigentlich könnte Adidas mit seinem ersten Quartal zufrieden sein, wären da nicht die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle. Der Sportartikelhersteller lässt in China, Vietnam, Kambodscha und Bangladesch fertigen - und müsste daher die Preise im US-Markt anheben.
Die drohenden US-Zölle auf Importe aus Asien sorgen bei Adidas für Verunsicherung. "In einer 'normalen Welt' hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber Adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben", sagte Vorstandschef Björn Gulden in Herzogenaurach. "Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zölle verhindert das im Moment." Adidas lässt wie alle großen Sportartikelkonzerne Schuhe und Textilien fast ausschließlich in Ländern wie China, Vietnam, Kambodscha und Bangladesch herstellen. Die USA wollen Waren von dort mit hohen Einfuhrzöllen belegen.
Gulden bereitete die Kunden in den USA auf Preiserhöhungen vor, wenn sich die Zölle nicht abwenden ließen: "Da wir derzeit fast keine unserer Produkte in den USA herstellen können, werden diese höheren Zölle letztendlich zu höheren Kosten für alle unsere Produkte für den US-Markt führen." Adidas könne darauf aber nicht final reagieren, solange die Verhandlungen der USA mit China und anderen Ländern dauerten.
Die Importe aus China in die USA habe man bereits auf ein Minimum reduziert. Wie die Kunden in den USA auf höhere Preise reagierten, lasse sich nicht abschätzen. Im ersten Quartal waren die Umsätze dort - bereinigt um den Schlussverkauf für die "Yeezy"-Produktlinie des Rappers Ye (Kanye West) um 13 Prozent gestiegen.
"(Wir) werden natürlich versuchen, die Unsicherheit in den USA durch noch bessere Ergebnisse in den übrigen Teilen der Welt zu kompensieren", sagte Gulden. Adidas bleibe daher bei seinen Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr, räume "jedoch ein, dass es Unsicherheiten gibt, die diesen im weiteren Verlauf des Jahres belasten könnten". Die Spanne der möglichen Ergebnisse habe sich vergrößert, nachdem das erste Quartal weit besser gelaufen war als gedacht.
Adidas rechnet für dieses Jahr mit einem hohen einstelligen Umsatzzuwachs und einem auf 1,7 bis 1,8 (2024: 1,34) Milliarden Euro steigenden Betriebsergebnis. Von Januar bis März war das Betriebsergebnis um 82 Prozent auf 610 Millionen Euro nach oben geschnellt, der Umsatz stieg währungsbereinigt um 13 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro, wie der Nike-Rivale vergangene Woche gemeldet hatte.
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