Mit dem neuen Fahrplan verspricht die DB, mehr Züge auf viel befahrenen Strecken einzusetzen. Auch sollen internationale Züge deutlich einfacher gebucht werden können. Zugangebote auf wenig befahrenen Strecken werden hingegen ausgedünnt, beliebte Nachtzüge teilweise eingestellt.
Der neue Fahrplan für den Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB) gilt ab Mitte Dezember. Die Ticketpreise erhöht die Bahn in diesem Jahr nicht, zum Wochenende gibt es außerdem eine Rabattaktion für Frühbucher. Der neue Fahrplan wartet insbesondere mit mehr Zügen auf viel befahrenen Strecken auf. Der Fernverkehr in weniger dicht besiedelten Gebieten wird allerdings ausgedünnt.
Ab heute gehen Tickets für den neuen Fahrplan in den Verkauf. Gebucht werden kann dann bis zu zwölf Monate im Voraus, für internationale Reisen sechs Monate im Voraus. In den vergangenen Jahren hatte die Bahn zum Fahrplanwechsel mehrfach auch ihre Preise erhöht, worauf sie jedoch in diesem Jahr verzichtet. Der Konzern verwies zur Begründung auch auf die zahlreichen Probleme im Bahnbetrieb. Wer von diesem Freitag an bis einschließlich kommenden Dienstag bucht, erhält zwölf Prozent Rabatt auf Sparpreis-Tickets.
Auf zentralen, viel befahrenen Strecken wie der Nord-Süd-Achse von Hamburg nach Frankfurt fahren künftig mehr Schnellzüge. Von der Hansestadt aus über Hannover und Göttingen oder von Berlin über Halle und Erfurt nach Nürnberg fährt ab Mitte Dezember etwa alle halbe Stunde ein ICE. Zudem setzt die DB auf den Strecken Hamburg-Frankfurt und Berlin-München mehr sogenannte Sprinterzüge ein, die besonders schnell unterwegs sind und seltener halten. Auch auf der Strecke Berlin-Stuttgart über Nürnberg verringert sich deshalb die Fahrzeit deutlich.
Weniger Provinz, mehr international
Dafür halten weniger Züge des DB-Fernverkehrs in kleineren Städten. Welche Strecken im Detail ausgedünnt werden, teilte die Bahn zunächst nicht mit. Als Beispiel nannte sie den IC, der bislang fünfmal am Tag von Leipzig über Jena nach Nürnberg fährt. Die Nachfrage nach derartigen Strecken sei auch wegen guter Alternativen im Nahverkehr, die mit dem Deutschlandticket nun deutlich günstiger sind, stark gesunken, erklärte der Konzern.
Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr nimmt mit dem Fahrplanwechsel eine neue Eurocity-Verbindung von Leipzig nach Krakau den Verkehr auf, zudem werden weitere Städte in der Schweiz mit dem ICE erreicht. Später, ab Mai, kommt eine neue Verbindung von Prag nach Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg hinzu. Ab September fährt zudem viermal am Tag ein ICE von Köln nach Antwerpen mit Halt am Flughafen Brüssel.
Für international Reisende wird zudem das Buchen einfacher: Neben Fernverkehrszügen der österreichischen und der Schweizer Bahn sind ab sofort auch viele innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten mit dem Eurostar direkt auf bahn.de oder im DB Navigator buchbar, wie der Konzern mitteilt. Der Eurostar verbindet London mit Paris, Brüssel und Amsterdam. Bis Ende 2026 sollen "Tickets aller großer Bahnen der Nachbarländer" über die Bahn buchbar sein.
Im Zuge des Fahrplanwechsels wird der erst vor zwei Jahren eingeführte Nachtzug von Berlin nach Paris wieder eingestellt. Grund ist, dass die französische Regierung die Subventionen für die Verbindung gestrichen habe, erklärte der Betreiber, die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Ähnlich steht es um die Nachtzugverbindung von Berlin über Hamburg nach Stockholm der schwedischen Bahn SJ: Laut schwedischen Medienberichten dürfte diese ebenfalls im kommenden Jahr eingestellt werden, weil die Regierung in ihrem Haushaltsentwurf die Förderung auslaufen lässt.
Fahrplan soll einfacher werden
Der neue ICE der Baureihe L - mit stufenlosem Einstieg - geht mit dem Fahrplanwechsel erstmals auf der Strecke Berlin-Köln an den Start. Ab Mai 2026 sollen die neuen Züge von Berlin bis nach Sylt fahren und ab Juli auch von Köln und Frankfurt auf die Nordseeinsel.
Die Bahn arbeitet nach eigenen Angaben auch daran, den ICE-Fahrplan einfacher zu gestalten. Verbindungen sollen nach Möglichkeit dieselben Start- und Zielbahnhöfe haben, dieselbe Streckenführung haben und mit den Zügen derselben Baureihe befahren werden. "Das System wird so weniger komplex, damit verlässlicher und der Bahnbetrieb insgesamt stabiler", so die Hoffnung. Als Beispiel nennt die Bahn Verbindungen ab Kiel: Statt vieler "unsystematischer Einzelverbindungen" gibt es künftig systematisch alle zwei Stunden eine ICE-Verbindung Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart.
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