Schwache Verkäufe in China und Zollprobleme belasten BMW. Der Autobauer korrigiert seine Gewinnprognose nach unten und erwartet weniger Barmittelzufluss. Nur wenige Stunden zuvor hat der Konzern noch nach einer langen Flaute ein Absatzplus verkündet.

Verspätungen bei Zollrückerstattungen und die anhaltende Schwäche auf dem chinesischen Automarkt verhageln dem Münchner Autobauer BMW das Ergebnis. Das Unternehmen kappte seine Gewinnprognose und rechnet im Autogeschäft nur noch mit einer Gewinnspanne von fünf bis sechs Prozent. Bislang hatten die Münchner fünf bis sieben Prozent vorhergesagt. Während BMW in Europa und Amerika bis Ende September Absatzzuwächse verzeichnet habe, bleibe die angestrebte Absatzsteigerung in China unter den Erwartungen, hieß es zur Begründung.

Das Vorsteuerergebnis dürfte im laufenden Jahr leicht zurückgehen, hieß es weiter. Nach BMW-Definition bedeutet das einen Rückgang um fünf bis knapp zehn Prozent. Zuvor hatte BMW hier mit einem Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau gerechnet. Auch der Barmittelzufluss falle mit mindestens 2,5 Milliarden Euro deutlich geringer aus als bislang mit mindestens fünf Milliarden Euro angenommen.

Entgegen der bisherigen Annahme gehe BMW nun davon aus, dass Zollrücker­stattungen im hohen dreistelligen Millionenbereich von den amerikanischen und den deutschen Zollbehörden nicht mehr im Jahr 2025, sondern erst im Jahr 2026 erfolgen werden, hieß es zur Begründung. Die USA und die Europäische Union hatten sich zwar darauf geeinigt, die Zölle rückwirkend zum 1. August zu senken. Doch bislang ist diese Vereinbarung nur zum Teil umgesetzt. Insbesondere steht die Zollsenkung in der Europäischen Union noch aus. Derzeit sind für Importe in die EU Zölle von zehn Prozent fällig.

BMW halte aber weiterhin an der Annahme fest, dass die Zölle auch in der EU rückwirkend auf Null reduziert werden, hieß es. Das Unternehmen betreibt ein großes Werk in den USA und exportiert von dort aus eine Reihe von SUV-Modellen nach Europa. In die USA liefern die Münchner dagegen vor allem Limousinen.

Abstand zu Mercedes-Benz ausgebaut

Zudem läuft es auf dem wichtigen chinesischen Markt deutlich schlechter als erwartet. Die Absatzprognosen für das vierte Quartal seien deutlich reduziert worden, erklärte BMW. Schon in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verkaufte BMW 11,2 Prozent weniger Autos in der Volksrepublik. Die deutschen Autobauer leiden in der Volksrepublik schon länger unter der anhaltenden Krise auf dem Immobilienmarkt, welche wohlhabenden Chinesen den Kauf eines Neuwagens verleidet. Bei Elektroautos verlieren sie zudem massiv Marktanteile an neue chinesische Konkurrenten.

In den ersten neun Monaten lieferte BMW knapp 1,8 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 2,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit bauten die Münchner ihren Abstand zu Mercedes-Benz aus, die mit 1,6 Millionen Autos neun Prozent weniger als vor Jahresfrist absetzten.

Nur zwei Stunden davor hatte BMW noch steigende Absätze im dritten Quartal gemeldet. Das Plus von knapp 9 Prozent hatte allerdings auch an einem extrem schwachen Vorjahresquartal gelegen, in dem die Münchner wegen Problemen mit Bremsen zahlreiche Autos nicht hatten ausliefern können. In China war der Absatz um 0,4 Prozent gesunken.

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