OpenAI und AMD schließen eine milliardenschwere Partnerschaft ab. Der ChatGPT-Entwickler bestellt Millionen Grafikprozessoren für KI-Anwendungen und erhält Aktienoptionen. AMD könnte damit die Vorherrschaft von Nvidia herausfordern. Der Aktienkurs von AMD legt nach der Ankündigung deutlich zu.

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und der US-Chiphersteller AMD haben eine mehrjährige Partnerschaft angekündigt, bei der AMD in großem Umfang Grafikprozessoren (GPU) liefern soll, deren Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle bei Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen spielt. Wie die beiden im US-Bundesstaat Kalifornien ansässigen Unternehmen gemeinsam mitteilten, soll AMD die ersten Chips in der zweiten Jahreshälfte 2026 liefern.

Insgesamt umfasst die Großbestellung demnach AMD-GPUs mit einer Gesamtleistung von sechs Gigawatt (GW). Im Gegenzug sichert sich OpenAI, das jüngst als wertvollstes Startup aller Zeiten mit 500 Milliarden Dollar bewertet worden war, im Rahmen der Vereinbarung die Option auf bis zu 160 Millionen AMD-Aktien im Falle des Erreichens bestimmter "Meilensteine". Der erste dieser Meilensteine ist demnach die Lieferung von GPUs im Umfang von einem GW im kommendem Jahr.

Der ChatGPT-Hersteller wird die Chips entweder direkt oder über seine Cloud-Computing-Partner kaufen. Nach Aussage von AMD-Chefin Lisa Su soll der Deal dem Chipkonzern im nächsten halben Jahrzehnt neue Einnahmen von mehreren Milliarden US-Dollar in die Kasse spülen. Der OpenAI-Auftrag könnte zudem als Vorbild für Aufträge weiterer potenzieller Abnehmer dienen, sagte AMD-Marketingchef Mat Hein. "Dies ist eine Pionierleistung, die eine Menge Einfluss auf das Ökosystem der Branche hat."

Dominanz von Nvidia brechen

Der Aktienkurs von AMD legte nach der Ankündigung deutlich zu. Im vorbörslichen elektronischen Handel schoss der Wert der Anteilsscheine um rund 30 Prozent in die Höhe. Obgleich sich anhand der Gigawattwerte keine genaue Zahl an Prozessoren ableiten lässt, dürfte die Vereinbarung die Lieferung mehrerer Millionen GPUs umfassen. OpenAI unterstreicht damit die Absicht, sich bei Halbleiterlieferungen breiter aufzustellen und nicht allein auf den Branchenriesen Nvidia zu verlassen.

Der Deal ist der größte Erfolg von AMD in seinem Bestreben, die Dominanz von Nvidia unter den Halbleiterherstellern für Künstliche Intelligenz zu brechen. AMDs Prozessoren werden häufig für Spiele, PCs und herkömmliche Server in Rechenzentren verwendet, haben aber auf dem schnell wachsenden Markt für die teureren Supercomputing-Chips, die von fortschrittlichen KI-Systemen benötigt werden, noch nicht so viel erreicht.

OpenAI plant, die AMD-Chips für Inferenzfunktionen zu verwenden. Das heißt für Berechnungen, die es KI-Anwendungen wie Chatbots ermöglichen, auf Benutzeranfragen zu antworten. Mit der zunehmenden Verbreitung von großen Sprachmodellen und anderen Tools sei die Nachfrage nach Inferenzberechnungen in die Höhe geschnellt, sagte Sam Altman, CEO von OpenAI, in einem gemeinsamen Interview mit Su. "Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie schwierig es geworden ist, genügend Rechenleistung zu bekommen", so Altman.

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