Der Börsenmonat September macht seinem schlechten Ruf bislang alle Ehre. Der DAX liegt seit Monatsbeginn im Minus. Doch auf den letzten Metern könnte er noch ein paar Punkte gutmachen.
Der DAX dürfte mit leichten Kursgewinnen in den vorletzten September-Handelstag starten. Banken und Broker taxieren den deutschen Leitindex zur Stunde 0,4 Prozent höher bei 23.839 Punkten. Damit steigen die Hoffnungen, dass der DAX seine schlechte September-Performance noch ein wenig aufpolieren kann.
DAX-Anleger hoffen auf den Oktober
Aktuell steht das deutsche Börsenbarometer in diesem Monat noch mit 0,7 Prozent im Minus. Fans von Statistiken sind nicht überrascht, gilt der September doch als traditionell schwacher Börsenmonat. Hoffnung macht aber ein Blick auf den Kalender: Im Wochenverlauf beginnt nämlich der Oktober, in dem der DAX in der Vergangenheit oft den Grundstein für eine Jahresendrally legen konnte.
Positive Signale kommen überdies von der Charttechnik: Am Freitag hatte es der DAX über die zuletzt immer wieder erfolglos angelaufene 21-Tage-Durchschnittslinie geschafft. Diese ist ein wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend.
Deutsche Inflation und US-Jobdaten im Blick
Schwung könnten dem DAX morgen die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der Verbraucherpreise im August geben. Chefstratege Robert Greil von Merck Finck erwartet im Vergleich zum August-Wert von 2,2 Prozent einen leichten, aber "überschaubaren" Anstieg.
"Da weiterhin kein hartnäckiger Inflationsdruck in Deutschland - wie auch im Euroraum insgesamt - auszumachen ist, dürfte auch die EZB entspannt bleiben und für einige Zeit an ihrem zweiprozentigen Einlagensatz festhalten."
Am Freitag steht dann der US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda, der für die amerikanische Notenbankpolitik besonders wichtigen Charakter besitzt. Nachdem die letzten beiden Berichte eher enttäuscht hätten, rechnet die Commerzbank damit, dass der September-Bericht nun wieder positiv überrascht.
Kursgewinne an der Wall Street
An der Wall Street hatten die Anleger - ermutigt von der Hoffnung auf sinkende Zinsen - zum Wochenschluss bei Aktien zugegriffen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich am Freitag mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 46.247 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 6.643 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,4 Prozent auf 22.484 Stellen an.
Drohender US-Shutdown verunsichert Asien-Anleger
An den asiatischen Aktienmärkten zeigen sich die Anleger zu Wochenbeginn wegen des drohenden Shutdowns in den USA jedoch zurückhaltend. In Tokio liegt der Nikkei im späten Handel 0,7 Prozent im Minus. An der Börse in Shanghai geht es um 0,2 Prozent nach oben.
US-Präsident Donald Trump will sich heute im Laufe des Tages mit den führenden Vertretern der Demokraten und Republikaner im Kongress treffen, um über eine Verlängerung der staatlichen Finanzierung zu beraten. Ohne eine Einigung würde der Regierungsstillstand am Mittwoch beginnen.
Gold setzt Rekordjagd fort
Im frühen Devisenhandel zieht der Euro um 0,2 Prozent an auf 1,1728 Dollar. An den Rohstoffmärkten markiert der Goldpreis abermals ein frisches Rekordhoch. In der Spitze werden für die Feinunze Gold knapp 3.809 Dollar gezahlt und damit so viel wie noch nie zuvor.
Öl wieder etwas günstiger
Die Ölpreise geben am Morgen nach, da nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder Rohöl durch eine Pipeline von der halbautonomen Region Kurdistan im Nordirak in die Türkei floss. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich aktuell um 0,5 Prozent auf 68,85 Dollar je Barrel (159 Liter).
Lufthansa: Stellenabbau und drohender Streik der Piloten
Zu Wochenbeginn rückt am deutschen Aktienmarkt die Lufthansa in den Fokus: Der Vorstand will heute nicht nur seine mittelfristigen Finanzziele, sondern auch seine umfassenden Pläne zum Personalabbau genauer vorstellen, bevor morgen die Abstimmung der Piloten zu möglichen Streiks endet.
Neue Siedlungen für Soldaten: Vonovia will "behilflich sein"
Deutschlands größter Vermieter Vonovia bringt sich als Betreiber von neuen Soldatensiedlungen ins Spiel. "Wenn man uns fragt, sind wir behilflich", sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX und der Deutschen Presse-Agentur in Bochum auf die Frage, ob Vonovia auch Wohnungen für Soldaten bereitstellen könnte.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
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