Bäuerliche Betriebe sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Besonders der Verband der Milchviehhalter spricht von einer drohenden Krise am Milchmarkt. Mit scharfen Worten macht der Vorstand die Politik verantwortlich.
Die deutschen Milchbauern befürchten einen starken Preisverfall und Milliardenverluste für die Betriebe. "Aus Molkereikreisen ist zu hören, dass möglicherweise Milchpreissenkungen von minus 15 Cent pro Kilogramm Milch drohen", erklärte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Karsten Hansen. "Sollte das tatsächlich Realität werden, sprechen wir von einem Verlust von rund fünf Milliarden Euro nur für die deutschen Milchviehbetriebe." Eine solche Lücke könne "kein Steuergeld aus Brüssel und Deutschland" schließen.
Der BDM wirft der Bundesregierung vor, die "Vernichtung bäuerlicher Existenzen" billigend in Kauf zu nehmen. Statt eine Steuerung der Milchmengen zu ermöglichen, setze die Politik auf eine "Marktbereinigung" durch immer weniger werdende Milchviehbetriebe. "Die Politik wiederholt damit exakt die gleichen Fehler wie in den vergangenen großen Milchmarktkrisen", kritisierte BDM-Vorstand Manfred Gilch.
Die Milchbauern hoffen demnach auf die Agrarministerkonferenz der Länder in Heidelberg in dieser Woche. "Da wir wissen, dass es gerade die deutschen Ministerien sind, die in Brüssel alles verhindern, was die Erzeugerinnen und Erzeuger stärken könnte, fordern wir die in Heidelberg tagenden Ministerinnen und Minister auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden", erklärte Gilch. "Wir brauchen mehr als Appelle an die Molkereien, die schon in den vergangenen Milchmarktkrisen bewiesen haben, dass ihr Interesse an billiger Milch größer ist als an der Zukunft von bäuerlichen Betrieben."
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