- Titel der neuen Strategie: "Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene"
- Grünen-Chef: Regierung soll Sondervermögen für die Bahn einsetzen
- Sachsen fordert bessere Fernverkehrsanbindung
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat am Montag Evelyn Palla als neue Bahn-Chefin offiziell vorgestellt. Sie löst Richard Lutz ab, der es nicht geschafft hat, die zahlreichen Krisen des Unternehmens in den Griff zu bekommen.
Schnieder präsentierte auch Eckpunkte für eine Reform der kriselnden Deutschen Bahn. So hat er etwa die Zielwerte bei der Pünktlichkeit nach hinten verschoben. Erst ab 2029 sollen mindestens 70 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich sein. Die bislang von der Bahn anvisierten Ziele seien "nicht annähernd erreichbar".
Außerdem will Schnieder den Vorstand der Deutschen Bahn verkleinern. Demnach sollen sowohl der Vorstand des Konzerns als auch der Vorstand der Infrastruktur-Tochter DB InfraGo künftig mit maximal sechs Personen besetzt sein. Derzeit besteht der Konzernvorstand aus acht Ressorts, die auf sieben Vorstandsmitglieder verteilt sind.
Titel der neuen Strategie: Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene
Bereits am Wochenende hatten Medien übereinstimmend berichtet, dass Palla, die bisher Chefin der Bahn-Regionalverkehrstochter DB Regio ist, für den Posten als DB-Vorstandsvorsitzende auserkoren worden sei. Das Verkehrsministerium hatte diese jedoch zunächst nicht bestätigt. Palla muss noch vom Bahn-Aufsichtsrat berufen werden. Dieser tagt am Dienstag und Mittwoch.
Die Personalie ist ein zentraler Bestandteil der Neuaufstellung des Bahnvorstands. Erwartet wird auch, dass der Bund als Eigentümer die Deutsche Bahn künftig enger steuern will. Im Blickpunkt steht die Infrastruktur-Sparte InfraGo. Der Titel der Strategie lautet: "Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene".
Grünen-Chef Banaszak: Regierung soll Sondervermögen für die Bahn einsetzen
Grünen-Chef Felix Banaszak mahnte die Spitzen der Bundesregierung, das 500 Milliarden große Sondervermögen wesentlich zur Ertüchtigung der Bahn einzusetzen. Die neue Bahnchefin müsse von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) "jetzt die Milliarden bekommen, damit die Bahn mit stabilen Preisen, pünktlicheren Zügen und mehr Verbindungen punkten kann", sagte Banaszak den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. Er erwarte von der Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), "dass in drei, vier Jahren das Sondervermögen im Alltag der Bevölkerung in allen Regionen zu spüren ist", fügte Banaszak hinzu.
Sachsen fordert bessere Fernverkehrsanbindung
Sachsen hatte bereits vor Schnieders Strategie-Vorstellung eine bessere Anbindung an den Fernverkehr der Bahn gefordert. Infrastrukturministerin Regina Kraushaar sagte MDR AKTUELL, die Strecken müssten auch leistungsfähiger werden. Was heute eingleisig sei, solle in Zukunft dringend zweigleisig sein.
Die Industrie- und Handelskammer Dresden spricht sich unter anderem für eine bessere Anbindung von Chemnitz aus und eine Modernisierung der Strecke Cottbus-Zittau.
dpa/AFP (mpö)
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