Die Krise in der Automobilbranche trifft auch viele Zulieferer wie etwa Bosch. Das Unternehmen möchte deshalb jährlich 2,5 Milliarden Euro sparen. Tausende weitere Stellen könnten gestrichen werden.

Der Zulieferer Bosch muss massiv sparen. Hintergrund ist die Krise in der deutschen Automobilbranche, die auch den Zulieferern zusetzt. Die Kosten bei Bosch sollen pro Jahr um 2,5 Milliarden Euro sinken. Das kündigten Mobilitätschef-Chef Markus Heyn und Bosch-Arbeitsdirektor Stefan Grosch in einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" an.

Gespart werden soll unter anderem beim Personal. Ein weiterer Stellenabbau werde sich nicht vermeiden lassen, hieß es in einer Mitteilung. Wie viele Jobs davon genau betroffen sind, sagte Bosch bislang nicht. Expertinnen und Experten gehen von Tausenden Stellen aus.

Beschlüsse noch in diesem Jahr

Die Kostenlücke bei Bosch soll nach Angaben von Arbeitsdirektor Grosch bereits in den kommenden Jahren sehr deutlich reduziert werden und spätestens 2030 geschlossen sein. Dazu setze man viele Hebel in Bewegung. "Die notwendigen Beschlüsse werden wir noch in diesem Jahr fällen und mit den Arbeitnehmervertretern besprechen."

Man werde sich aber an die Vereinbarung halten, die betriebsbedingte Kündigungen in der Zuliefersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt. Gespart werden soll unter anderem bei Material- und Energiekosten. Zudem soll die Produktivität steigen. "Die gesamte Branche steckt in einer umfassenden Transformation und das ist ein Marathonlauf. Wir müssen uns kontinuierlich damit beschäftigen, wie wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten", sagte Mobilitätschef Heyn.

Betriebsrat erwartet konkrete Pläne

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Zuliefersparte, Frank Sell, sagte, man verschließe nicht die Augen vor der angespannten Situation. Es habe aber bereits umfangreiche Kosteneinsparungen gegeben.

"Wir erwarten daher bei dieser erneuten Ankündigung, dass das Management zeitnah konkret wird, was geplant ist. Schluss mit der Salamitaktik". Die Geschäftsführung müsse den Mitarbeitenden die Zukunft der Sparte in Deutschland aufzeigen und gemeinsam mit den Betriebsräten Lösungen entwickeln.

Zahlreiche Job-Abbauprogramme bei Bosch

Das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart schraubt schon seit Längerem an seinen Kosten. Bereits seit Ende 2023 gibt es bei Bosch eine ganze Reihe von Job-Abbauprogrammen - vor allem im Zulieferbereich. Tausende Jobs sollen weltweit wegfallen, viele in Deutschland.

So teilte das Unternehmen zuletzt im Juli mit, dass Stellen am Standort Reutlingen eingespart werden müssen. 1.100 Jobs sind bis 2029 von den Sparmaßnahmen dort betroffen. Mit den Anpassungen in Reutlingen summiert sich der Stellenabbau mittlerweile auf mehr als 14.000 Stellen - ein großer Teil davon im Zulieferbereich in Deutschland. 

Etwas Wachstum erwartet

Die Autokrise macht Bosch schwer zu schaffen. Auf der Mobilitätsmesse IAA hatte das Unternehmen kürzlich aber mitgeteilt, dass es in der Zuliefersparte wieder mit etwas Wachstum rechnet. Das Umsatz-Plus beträgt im laufenden Jahr voraussichtlich etwas weniger als zwei Prozent.

Man wachse trotz einer weltweit stagnierenden Fahrzeugproduktion, schwacher Nachfrage sowie Verzögerungen bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren. Neben Antrieben, Sicherheitssystemen, Lenk- und Bremssystemen sowie Sensoren versorgt Bosch die Hersteller auch mit Hochleistungsrechnern und Software.

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