Nach einem Brand am Schaltkasten eines Stellwerks in der Region Hannover müssen Bahnreisende auch heute wieder mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Die Ursache für den Brand ist weiter unklar.

Die Deutsche Bahn (DB) geht davon aus, dass heute wieder etliche Fernzüge zwischen Hannover und Berlin sowie zwischen Hannover und Magdeburg nicht pünktlich fahren. Demnach müssen Reisende mindestens noch bis zum Nachmittag mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Fahrgäste sollten etwa 25 Minuten mehr Zeit einplanen, sagte ein Bahnsprecher dem NDR Niedersachsen.

Schrittweise Entspannung im Regionalverkehr

Im Regionalverkehr entspannt sich derweil teilweise die Lage: Auf der Linie RE30 zwischen Wolfsburg, Gifhorn und Hannover ist der durchgängige Zugverkehr am Vormittag wieder angelaufen. "Nach der Störung in Lehrte können die Einschränkungen demnächst aufgehoben werden", teilte die zuständige Eisenbahngesellschaft enno mit. Allerdings könne es noch vereinzelt zu verspäteten Zügen kommen. Reisende sollten sich daher weiter über die elektronische Fahrplanauskunft informieren, hieß es. Anders sieht es auf der Strecke zwischen Hannover und Hildesheim aus: Dort verkehren nach wie vor keine Erixx-Züge.

Brandursache weiter unklar

Grund für die Störungen ist ein Brand an einem Sicherungskasten eines Stellwerks in Lehrte (Region Hannover) am Freitag. Die Bahn geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass der Schaden durch Dritte absichtlich herbeigeführt wurde. Aus Sicht der Polizei ist das noch nicht klar. Sie sagte dazu auf Anfrage des NDR Niedersachsen, es gebe bislang keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Brandursache. Es werde weiter untersucht, ob ein technischer Defekt oder Brandstiftung die Ursache für das Feuer am Freitagabend gewesen sei.

Ermittlungsergebnisse im Laufe des Tages erwartet

Der Schaltkasten steht laut Bundespolizei etwa zwei Kilometer vom Stellwerk in Lehrte entfernt. Die Reparaturen dauern an, wie ein Bahnsprecher am Wochenende auf Nachfrage des NDR Niedersachsen mitteilte. Ermittler haben das betroffene Gerät am Samstag abgebaut und mitgenommen. Zudem seien Spuren gesichert worden. Ein Untersuchungsergebnis wird im Laufe des Tages erwartet, teilte die Polizei am Montag mit. Die Ermittlungen hat die Landespolizei übernommen.

Verspätungen und Ausfälle bei ICE-Zügen

Im Nah- und Fernverkehr kommt es seit Freitag auf der Strecke Hannover-Berlin zu Verspätungen und Zugausfällen. Im Fernverkehr sind laut DB ICE- und IC-Verbindungen betroffen, die auf den Strecken Hannover-Wolfsburg-Berlin und Hannover-Magdeburg fahren. In der Gegenrichtung - Züge von Berlin in Richtung Hannover - soll es dagegen kaum Behinderungen geben. Laut Bahn seien die Züge dort zum Großteil ohne Umleitungen unterwegs und verspäten sich nur gering.

Störung bei der Bahn - auch Regionalverkehr betroffen

Die Stellwerk-Störung bei Hannover sorgt auch im Regionalverkehr für Verspätungen und Zugausfälle. Der S-Bahn-Verkehr in der Landeshauptstadt läuft zwar wieder, es gibt aber weitere Einschränkungen:

  • RE10 (erixx): Züge beginnen und enden in Hildesheim Hauptbahnhof - zwischen Hannover und Hildesheim fahren keine Züge.
  • RE30 (Enno/Metronom): Züge fahren nicht zwischen Hannover und Dollbergen, sondern nur zwischen Dollbergen und Wolfsburg. Laut Enno fahren Ersatzbusse.
  • RE70 (Westfalenbahn): Es kommt zwischen Hannover und Braunschweig zu Ausfällen.
  • S4 (Transdev): Die Züge sollen laut Transdev wieder fahren. Weitere Informationen gibt Transdev hier.

Unfall bei Hannover-Kleefeld beschädigt Oberleitung

Am späten Samstagabend kam es außerdem zu einem Autounfall auf einer Brücke in Hannover-Kleefeld, der für weitere Behinderungen im Fern- und Nahverkehr der Bahn sorgt. Ein betrunkener Autofahrer hatte mit seinem Wagen einen Betonpoller gerammt und diesen mit Wucht von der Brücke auf die Zugstrecke geschleudert. Dabei wurde die Oberleitung der darunterliegenden ICE-Strecke beschädigt. In der Folge musste ein ICE mit 900 Fahrgästen an Bord evakuiert werden. Die Polizei ermittelt jetzt gegen einen 19-Jährigen - unter anderem wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Quelle: ndr

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