Mitte Oktober stellt Microsoft die regulären Sicherheits-Updates für Windows 10 ein. Erstmals können auch Privatnutzer an einem offiziellen Verlängerungsprogramm teilnehmen. Experten empfehlen dennoch ein Update.

2015 kam Windows 10 auf den Markt - nun schickt Microsoft das System in Rente. Reguläre Sicherheits-Updates gibt es nur noch bis Herbst 2025. Danach steigt das Risiko für Cyberangriffe deutlich. Denn Updates schließen Schwachstellen, die Angreifer sonst leicht ausnutzen könnten.

"Bei größeren Softwareprodukten wie Betriebssystemen werden regelmäßig neue Sicherheitslücken identifiziert. Teilweise sind diese Lücken schwerwiegend und können einem Angreifer ermöglichen, die Kontrolle über ein System zu übernehmen", warnt Steven Arzt vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT). "Auch ein aktueller Browser kann auf einem veralteten Betriebssystem zum Einfallstor für Schadcode werden."

Unternehmen konnten schon in der Vergangenheit gegen eine jährliche Gebühr den Support verlängern. Neu ist: Privatnutzer dürfen das jetzt auch - und erhalten im Rahmen des "Extended Security Updates Program" (ESU) ein weiteres Jahr Softwareaktualisierungen, unter bestimmten Voraussetzungen sogar kostenlos. Bis zum 13. Oktober 2026 will Microsoft monatlich wichtige Updates bereitstellen. Danach ist endgültig Schluss.

Experten raten trotz Fristverlängerung zu Update

Mit der kostenlosen Verlängerung bis Oktober 2026 verschafft Microsoft Nutzerinnen und Nutzern zwar etwas Zeit. Doch Fachleute sehen darin keinen Ersatz für den Umstieg. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät, rechtzeitig den Wechsel zu planen. Nora Kluger, Expertin für Digitalen Verbraucherschutz beim BSI, sagt: "Ein Betriebssystem weiterhin zu nutzen, für das es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, öffnet Angreifern Tür und Tor. Mein Rat: Steigen Sie auf ein Betriebssystem um, das weiterhin mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Dies ist ein wichtiger Schritt für Ihre Cybersicherheit."

Laut Schätzungen sind in Deutschland - neben Alternativen wie MacOS oder Linux - noch rund 32 Millionen PCs mit Windows 10 als Betriebssystem im Einsatz. Wer nicht umsteigt, riskiert viel. "Im Unternehmenskontext mit verschiedenen Benutzern mit jeweils unterschiedlichen Zugriffsrechten kann eine Ransomware auf einem einzelnen Endgerät innerhalb kurzer Zeit dazu führen, dass das gesamte Unternehmensnetzwerk verschlüsselt wird", warnt der Experte Arzt.

Programme laufen nicht mehr auf Windows 10

Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass der Computer mit Support-Ende unbrauchbar wird. Die Rechner starten auch nach Oktober 2025 wie gewohnt, Programme laufen zunächst weiter. Doch neu entdeckte Schwachstellen werden nicht behoben. Besonders kritisch ist das für sensible Anwendungen: "Den Rechner, auf dem Online-Banking betrieben wird, würde ich keinesfalls mit einem veralteten Betriebssystem betreiben", sagt Arzt.

Neben Sicherheitsrisiken kommt ein zweites Problem hinzu: Neue Software wird zunehmend für Windows 11 optimiert. Spätestens wenn Entwickler den Support für Windows 10 einstellen, laufen Programme und Spiele nicht mehr zuverlässig. Auch neue Funktionen bleiben außen vor.

Ältere Rechner lassen sich nicht umstellen

Nicht jeder Computer lässt sich auf Windows 11 umstellen, denn das neue Betriebssystem verlangt eine moderne Hardware. Ältere Rechner - besonders Modelle von vor 2017 - sind oft nicht kompatibel. Die gute Nachricht: Wer eine gültige Windows-10-Lizenz besitzt, kann in den meisten Fällen kostenlos auf Windows 11 wechseln. Der Umstieg erfolgt direkt über die Update-Funktion. Vor dem Wechsel empfiehlt sich ein Backup aller Daten auf einer externer Festplatte oder in der Cloud.

Windows 11 bringt neben einem veränderten Design auch mehr Funktionen: ein zentriertes Startmenü, neue "Snap Layouts" für die Fensterverwaltung sowie verbesserte Gaming-Technologien wie DirectStorage und Auto HDR. Vor allem aber hat Microsoft die Sicherheitsarchitektur modernisiert.

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