• Die Stadt Halle erklärt, man wolle nicht über die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen spekulieren.
  • Magdeburg geht von einer Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen aus.
  • Auch Erfurt rechnet mit Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer.

Schaut man sich die Zahlen vom Statistischen Landesamt Sachsen an, so liegt Leipzig im Trend: In ganz Sachsen sind die Gewerbesteuer-Einnahmen im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 105 Millionen Euro zurückgegangen.

Auch in der Halbjahresbilanz von Chemnitz spiegele sich das wider, sagt Stadtsprecherin Anne Gottschalk. Ende Juni habe man die Auswertung abgeschlossen. Bei der Gewerbesteuer habe man Mindereinnahmen von neun Millionen Euro errechnet. "Das kann zum einen Teil daran liegen, dass sich die Entwicklung in der Wirtschaft, insbesondere in der Automobilbranche, in die negative Richtung entwickelt, was Auswirkungen auf viele mittlere und kleine Unternehmen haben kann", erklärt Gottschalk. Das betreffe die Zulieferer, Transportfirmen und andere Dienstleister in der Stadt.

Halle: Keine Spekulationen zu Gewerbesteuereinnahmen

Ein ähnlicher Trend zeichnet sich in Halle in Sachsen-Anhalt ab. Mit Stand 21. August 2025 registriert die Stadt rund 70 Millionen Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen. Geplant sind für das gesamte Jahr rund 140 Millionen Euro. Einem Sprecher der Stadt Halle zufolge will man noch nicht spekulieren, ob generell weniger eingenommen wird.

Weiterhin heißt es schriftlich auf Anfrage: "Grundsätzlich unterliegen die Gewerbesteuereinnahmen einer hohen Konjunkturabhängigkeit. Letztlich spiegelt sich die gesamtwirtschaftliche Lage damit auch in den Gewerbesteuereinnahmen wider."

Magdeburg rechnet mit höheren Einnahmen

Ganz anders dagegen sieht es in Magdeburg aus. Hier sind der Stadt zufolge rund 153 Millionen Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen im Haushalt geplant. Schon jetzt zeichne sich ein Plus von 15 Millionen Euro ab.

Der Finanz-Beigeordnete Thorsten Kroll erklärt, dies zeige, dass die Wirtschaft in Magdeburg stabil und widerstandsfähig sei. Nach der EU-Definition habe man hier einen Mittelstand. "Wir haben hier aber auch große Player, die natürlich erheblich zum Gewerbesteueraufkommen beitragen. Es gibt keine großen Insolvenzankündigungen." Stattdessen habe zum Beispiel Enercon 200 weitere Arbeitsplätze anvisiert, sodass man in einer sehr stabilen Entwicklung sei. Neuen finanziellen Spielraum erhalte man aber durch die Mehreinnahmen nicht, so Kroll. Mit dem Geld müsse der Haushalt ausgeglichen werden, der in einem Minus stecke.

Gute Aussichten auch in Erfurt

Ähnlich fällt die Bilanz in Erfurt aus. Bei geplanten 130 Millionen Euro Gewerbesteuer sei man jetzt schon bei einem Plus von fünf bis zehn Millionen Euro, sagt Steffen Linnert, der Erfurter Finanz-Beigeordnete. Auch hier sorge eine vielfältige Wirtschaftslandschaft für diese Entwicklung. "Wir sind sehr breit diversifiziert. Wir haben nicht die eine Branche, die heraussticht. Wir werden häufig als Logistikstandort wahrgenommen, aber das ist keine Monokultur", erklärt Linnert. "Wir sind Dienstleistungszentrum, wir sind Verwaltungszentrum, das senkt die Steuerkraft im Vergleich zu anderen Kommunen, sorgt aber auch für eine Stabilität. Tendenziell, wenn man den Mehrjahrestrend sich anschaut, sieht man, dass der Trend durchaus positiv ist."

Aber auch in Erfurt heißt es: kein finanzieller Freiraum für neue Aktivitäten. Denn mit dem zusätzlichen Geld, so Finanzchef Linnert, müssten die enorm gestiegen Sozialausgaben abgefedert werden.

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