Trumps Zoll-Politik bedroht nicht nur große Geschäfte. Auch Waren mit geringem Wert könnten teurer werden. Weil die USA nun auch darauf Abgaben erheben wollen, setzen mehrere europäische Postunternehmen die Lieferung vorübergehend aus.
Mehrere europäische Postunternehmen wie die norwegische Posten Bring, die schwedisch-dänische PostNord und die belgische bpost setzen ihre Paketsendungen in die USA vorübergehend aus. Grund sei die kurzfristige Abschaffung einer US-Zoll-Ausnahmeregelung für Pakete mit geringem Wert, wie die Konzerne mitteilten.
"Wegen des kurzen Zeitrahmens zur Anpassung an die neuen Anforderungen setzt PostNord die Lieferungen vorübergehend aus", erklärte das Unternehmen, das Schweden und Dänemark gehört. Ein Sprecher des deutschen Logistikriesen DHL sagte, der Vorgang werde noch geprüft. Es gebe noch keine Entscheidung dazu, wie das Unternehmen reagiere.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Monat angekündigt, die sogenannte "De-minimis"-Ausnahmeregelung zum 29. August auszusetzen. Diese ermöglichte bisher die zollfreie Einfuhr von Sendungen im Wert von unter 800 Dollar bei minimalem Verwaltungsaufwand. Künftig sollen für diese Pakete alle anfallenden Zölle erhoben werden.
Auch Chinesische Billighändler betroffen
Die US-Zollbehörden hätten die Details dazu jedoch noch nicht geklärt und es seien keine Systemlösungen entwickelt worden, die die Postunternehmen nutzen könnten, teilte die norwegische Posten Bring mit. Die europäischen Postdienste arbeiteten zusammen, um Klarheit zu erlangen. Die belgische bpost präzisierte, dass die Aussetzung nur Sendungen mit Waren betreffe, nicht jedoch Briefe.
Bei der Ankündigung der Abschaffung der "De-minimis"-Ausnahmeregelung hieß es, pro Artikel würden Zölle von 80 bis 200 Dollar fällig werden. Vor allem Direktbestellungen sehr günstiger Produkte bei ausländischen Anbietern dürften damit für viele Amerikaner unattraktiv werden.
Von der Regelung profitierten bisher insbesondere chinesische Online-Händler wie Shein und Temu, die Pakete mit Billigwaren zollfrei in die USA schicken konnten. Die Anbieter erhöhten deshalb zum Teil die Preise. Zugleich nahmen nach Regierungsangaben zuletzt De-minimis-Lieferungen aus anderen Ländern zu. Die Aufhebung der Ausnahme für Lieferungen aus China wird aktuell vor Gericht angefochten.
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