In den kommenden zwei Jahren könnten mehr Beschäftigte im Homeoffice arbeiten als bisher. Laut einer Umfrage des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung gibt es aber auch Bedenken bei Unternehmen.
Fast jedes dritte Unternehmen plant seine Homeoffice-Möglichkeiten auszuweiten oder einem höheren Anteil der Beschäftigten das Arbeiten zu Hause zu ermöglichen. Das geht aus einer Umfrage des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW) hervor. Gleichzeitig planen rund zehn Prozent der befragten Unternehmen, ihr Homeoffice-Angebote zu reduzieren oder abzuschaffen.
"Aktuell ermöglichen 80 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und etwa jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ihren Beschäftigten, an mindestens einem Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten", sagt Studienleiter Daniel Erdsiek vom ZEW. Bei größeren Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten sei die Nutzungsrate deutlich höher. Im Verarbeitenden Gewerbe nutzen demnach 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote und in der Informationswirtschaft fast 98 Prozent.
Positive Wirkung auf Arbeitszufriedenheit
Mit Homeoffice-Angeboten können vielfältige Effekte einhergehen. "Besonders positiv bewerten Unternehmen die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten. Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen hier einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen", so Erdsiek. "Darüber hinaus berichten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern."
Bei der Mitarbeiterbindung gehen die Einschätzungen der Unternehmen hingegen auseinander. Während etwa die Hälfte der Unternehmen sagt, dass das Homeoffice-Angebot die Mitarbeiterbindung positiv beeinflusst, erwarten 31 Prozent der Unternehmen eher negative Effekte.
Probleme bei der Teamarbeit?
Kritisch betrachten viele Unternehmen die Auswirkungen auf die interne Kommunikation und Teamarbeit. Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen hier eher einen Nachteil des Homeoffice. Möglicherweise auch deshalb überwiegen für 41 Prozent der Unternehmen potenziell negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit. Nur weniger als zehn Prozent sehen derweil positive Effekte hybrider Arbeitsmodelle auf die interne Kommunikation oder Innovationsfähigkeit.
Sehr unterschiedlicher Meinung sind Unternehmen bei der Frage, wie sich hybride Arbeitsmodelle auf die Produktivität von Beschäftigten auswirken. Während ein Drittel negative Effekte befürchtet, sehen rund 20 Prozent der Unternehmen sogar Vorteile für die Produktivität. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen geht davon aus, dass hybride Arbeitsmodelle keine großen Effekte auf die Produktivität haben.
An der ZEW-Umfrage beteiligten sich im Juni 2025 rund 1.200 Unternehmen in Deutschland. Sie stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft.
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