Die Schweizer Delegation ist zurück von ihrer Notfall-Reise in die USA. Die Zölle können sie nicht abwenden. Trump und sein Handelsminister Lutnick stehen nicht einmal für Gespräche zur Verfügung. Dennoch will das kleine, exportorientierte Land nicht auf Vergeltungsmaßnahmen setzen.
Die Schweiz will im Zollstreit mit den USA nach eigenen Angaben weiterhin das Gespräch mit Washington suchen - und bis auf Weiteres auf Gegenzölle verzichten. Sie bleibe "fest entschlossen, die Gespräche mit den USA fortzusetzen, um so rasch wie möglich eine Senkung dieser zusätzlichen Zölle auf Schweizer Güter zu erreichen", erklärte die schweizerische Regierung. Hierzu verbleibe sie "weiterhin mit den amerikanischen Behörden und den betroffenen Wirtschaftsbranchen in Kontakt", hieß es weiter. Vertieft diskutiert würden "mögliche Entlastungen für Unternehmen".
Weiter erklärte die Regierung - die in der Schweiz Bundesrat heißt -, "rund 60 Prozent" aller Schweizer Exporte seien von den in der vergangenen Nacht in Kraft getretenen Strafzöllen betroffen. Da ein Handelskonflikt nicht im Interesse der Schweiz sei, seien Gegenzölle auf Einfuhren aus den USA "derzeit nicht vorgesehen", da diese zu "Mehrkosten für die Schweizer Wirtschaft" führen würden - insbesondere durch die Verteuerung von Einfuhren.
Jetzt will sich der Bundesrat "für eine Diversifizierung der Handelsbeziehungen mit möglichst vielen internationalen Partnern einsetzen", hieß es.
Nur Rubio empfängt Schweizer
Am Dienstag waren die schweizerische Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin in die USA gereist, um über die Strafzölle zu sprechen. Sie wurden aber weder von US-Präsident Donald Trump noch vom für Zölle zuständigen Handelsminister Howard Lutnick empfangen, sondern von Außenminister Marco Rubio.
Trump hatte in der vergangenen Woche für Einfuhren aus der Schweiz mit 39 Prozent erheblich höhere Zölle verkündet als den 15-prozentigen Zollsatz, den unter anderem die Europäische Union, Japan und Südkorea mit Trump ausgehandelt haben.
Bislang sind einige für die Schweiz besonders wichtige Wirtschaftsbereiche von Trumps Zolldrohungen ausgenommen, darunter etwa die Pharmabranche. Der US-Präsident hat aber bereits angedeutet, noch in dieser Woche Aufschläge auf Medikamente und andere Medizinprodukte ankündigen zu wollen, die auf bis zu 250 Prozent steigen könnten.
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