Der Dax bildet die 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen ab. Deren Aktien sind einer Studie zufolge allerdings immer seltener in deutscher Hand. Auf ein knappes Drittel kommen hiesige Anlieger - Tendenz fallend. Der EY-Vorsitzende Ahlers sieht darin kein Problem, sondern eher ein Prädikat.
Die Aktien der 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen befinden sich laut einer Untersuchung zum Großteil im Besitz ausländischer Investoren. Wie die Wirtschaftsberatung EY mitteilte, halten deutsche Aktionäre nur 33,1 Prozent der Anteile an den Dax-Konzernen - ausländische Anteilseigner indes 52,6 Prozent. Die restlichen Aktien lassen sich demnach nicht exakt zuordnen.
Laut EY haben sich die Verhältnisse weiter leicht in Richtung Ausland verschoben. Der Aktienanteil in der Hand inländischer Investoren sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte. "Bei den Unternehmen, für die Angaben seit 2010 vorliegen, ist der Inlandsanteil seitdem um 2,1 Prozentpunkte zurückgegangen", erklärte EY.
Zudem gibt eine weitere Verschiebung weg von anderen europäischen Investoren und hin zu nordamerikanischen. Der Anteil nordamerikanischer Anleger bei den Dax-Unternehmen ist seit 2010 nach verfügbaren Daten von 17,1 auf zuletzt 25,4 Prozent gestiegen, während der Anteil europäischer Investoren von 25,7 auf 22,9 Prozent sank.
EY-Vorsitzender: Deutsche Unternehmen sind attraktiv
In der Folge der starken ausländischen Beteiligung fließt auch ein großer Teil der Dividendenzahlungen ins Ausland: Von den 54 Milliarden Euro, die in diesem Jahr ausgeschüttet werden, bleiben nur 21,7 Milliarden Euro in Deutschland, 3,0 Prozent weniger als im Vorjahr, wie EY ausführte.
Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY, wertet das starke Engagement ausländischer Investoren bei Deutschlands großen Konzernen als "Beweis für die nach wie vor große Attraktivität deutscher Top-Unternehmen". Die Probleme des Standorts Deutschland seien bekannt, "aber die meisten Dax-Konzerne sind inzwischen weltweit so stark aufgestellt, dass Deutschland nur noch ein Markt von vielen ist".
Auch den Dividendenabfluss sieht Ahlers nicht als Problem. "Zum einen: So wie Ausländer Dividenden von deutschen Unternehmen erhalten, können deutsche Investoren von Gewinnausschüttungen ausländischer Unternehmen profitieren", erklärte er. "Und: Es steht den deutschen Aktionären ja frei, sich stärker bei den Dax-Konzernen zu engagieren und an deren Gewinnausschüttungen zu partizipieren. Leider ist die Aktienkultur in Deutschland aber nach wie vor relativ schwach ausgeprägt."
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