Der US-Präsident pocht darauf: Der Leitzins soll gesenkt werden. Er übt weiter Druck auf die Notenbank aus. Nun kündigt Fed-Vorstandsmitglied Adriana Kugler ihren Rücktritt an. Zuvor hatte sie gegen einen niedrigeren Zinssatz gestimmt.

US-Präsident Donald Trump drängt die Notenbank Fed seit Monaten zu einer Leitzinssenkung - nun gibt ein Vorstandsmitglied auf, das zuletzt dagegen gestimmt hatte. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Adriana Kugler kündigte ihren Rückzug aus dem Fed-Vorstand an. Das gibt Trump die Möglichkeit, den Posten mit einem Gefolgsmann neu zu besetzen.

Kugler nannte in der Fed-Erklärung keinen Grund für ihren vorzeitigen Rücktritt. Sie war 2023 von dem früheren Präsidenten Joe Biden ernannt worden, ihre Amtszeit sollte im Januar enden. Sie will als Professorin zur Georgetown-Universität in Washington zurückkehren.

Die Fed hatte am Mittwoch entschieden, den Zinssatz das fünfte Mal in Folge in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent zu belassen. Trump hatte dagegen einen Schnitt um drei Prozentpunkte verlangt und dies mit günstigeren Immobilienkrediten begründet. Er stellte damit erneut die Unabhängigkeit der Notenbank infrage.

Trump beschimpft Powell weiter

Kugler hatte mit der Mehrheit für die Beibehaltung des Leitzinses gestimmt. Zwei von Trump ernannte Vorstandsmitglieder sprachen sich dagegen für eine Senkung aus - Michelle Bowman und Christopher Waller. Abweichende Stimmen kommen bei der Fed nur selten vor. Beobachter halten es für denkbar, dass sich beim nächsten Entscheid weitere Mitglieder des Gremiums vom Kurs der Mehrheit absetzen könnten - nicht zuletzt unter dem Druck Trumps. Der US-Präsident dürfte auf diesen Effekt spekulieren. Die Gegenstimmen würden "NUR NOCH STÄRKER WERDEN", schrieb er bei Truth Social.

Fed-Chef Jerome Powell warnte den Präsidenten bei der Sitzung davor, mit dem Versprechen niedriger Zinssätze und billiger Kredite "Wahlen zu beeinflussen". Trump überzieht Powell seit Monaten mit Schmähungen. Er nannte ihn einen "Trottel", "Schwachkopf" und "Loser". Powell will seine bis Mai laufende Amtszeit nach bisherigen Angaben vollenden.

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