Der US-Arbeitsmarkt zeigt zu Beginn des Sommers deutliche Anzeichen von Schwäche. Im Juli werden unerwartet wenig neue Stellen geschaffen, während die Arbeitslosenquote steigt. Als Präsident Trump erfährt, wer die Zahlen erhebt, ist die Chefin der Statistikbehörde ihren Job los.

Nach enttäuschend aufgenommenen Arbeitsmarktdaten hat US-Präsident Donald Trump die Chefin der zuständigen Statistikbehörde entlassen. "Wir brauchen akkurate Arbeitsmarktzahlen. Ich habe mein Team angewiesen, diese von Biden ernannte politische Beamtin SOFORT zu entlassen", schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social über Erika McEntarfer. Sie werde durch jemanden ersetzt, der weitaus kompetenter und qualifizierter sei.

Die Chefin der Statistikbehörde Bureau of Labor Statistics (BLS) war 2023 von Trumps Vorgänger Joe Biden für den Posten nominiert und im folgenden Jahr vom Senat bestätigt worden. An der Wall Street weiteten die wichtigsten Aktienindizes ihre Verluste nach der Ankündigung zeitweise etwas aus.

Der US-Arbeitsmarkt hatte sich im Sommer merklich abgekühlt, wie zuvor aus offiziellen Daten der US-Regierung hervorgegangen war. Im Juli kamen außerhalb der Landwirtschaft 73.000 neue Stellen hinzu, während befragte Ökonomen 110.000 erwartet hatten. Zudem wurde die Zahl der im Juni geschaffenen Stellen von ursprünglich 147.000 auf nur noch 14.000 nach unten korrigiert. Nach Angaben des Arbeitsministeriums stieg die Arbeitslosenquote im Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent.

Trumps Zollpolitik belastet den US-Arbeitsmarkt

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte zahlreiche Stellen im Staatsdienst gestrichen, was sich nach Einschätzung von Experten auch auf die Lage am Arbeitsmarkt auswirken dürfte. Kürzungen im Staatshaushalt haben zudem zu Entlassungen an Universitäten und bei gemeinnützigen Organisationen geführt.

"Die schwachen Arbeitsmarktdaten lassen darauf schließen, dass sich die US-Wirtschaft empfindlich abkühlt", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Sie zeigten, dass die Zollpolitik der US-Regierung die wirtschaftliche Entwicklung stärker als bislang angenommen belaste.

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank und wird von den Finanzmärkten genau beobachtet. Zuletzt hatte die Fed die Zinsen nicht verändert und auf einen robusten Arbeitsmarkt verwiesen. US-Präsident Trump hatte mehrfach eine Zinssenkung gefordert, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke