• Die Nachfrage nach Batteriespeicherwerken wächst, ein neues Werk entsteht in Wittenberg.
  • Der Geschäftsführung von 50 Hertz, Dirk Biermann, kritisiert, dass die Verfahren chronologisch abgearbeitet werden.
  • Biermann wünscht sich, dass die Verfahren etwa nach Sinnhaftigkeit abgearbeitet werden.

Der Batteriespeicherhersteller Tesvolt aus Wittenberg baut einen neuen Standort mit einer Produktionsfläche von 6.000 Quadratmetern. Simon Schandert, einer der Chefs und Gründer, sagt: "Wir verzehnfachen ungefähr die Produktionskapazitäten, um auch für die Zukunft gewappnet zu sein." 

Nachfrage nach Speichern wächst

Die Nachfrage nach Batteriespeichern wächst parallel zum Ausbau der stark wetterabhängigen Erneuerbaren Energien. Gut für Tesvolt. Und doch gibt es ein Problem. Und das heißt: Strom speichern ist kein Selbstzweck. Er kann vor Ort verbraucht werden. Wer aber überschüssigen Strom verkaufen will, braucht einen Anschluss an eine große Stromleitung. Doch die Betreiber der Netze werden mit Anschlussanfragen gerade überhäuft. 

"Wir werden unsere Produkte natürlich auch nur los, wenn am Ende des Tages auch der Netzantrag erfolgreich durchgeht und die Anlage gebaut und installiert werden kann", betont Schandert. Er findet, dass es zu viele Netzbetreiber gibt: die vier großen Übertragungsnetzbetreiber und hunderte kleine Verteilnetzbetreiber.

Welcher Netzbetreiber für den Anschluss zuständig ist, richtet sich nach Speicherkapazität und Standort. "Dann muss auch ein einheitliches Prozedere geschaffen werden und Vorgaben am besten von der Bundesnetzagentur, in welchem Zeitraum diese Anträge auch wirklich bearbeitet werden können, sodass Hersteller, aber auch Kunden, aber auch Betreiber Investitionssicherheit haben."

Kritik an Antragsverfahren

Auch Dirk Biermann aus der Geschäftsführung von 50 Hertz, einem der vier großen Übertragungsnetzbetreiber, ist mit der Situation nicht glücklich. Das derzeitige Antragsverfahren sei nicht gut: "Das geht nach dem Windhundverfahren. Da wird einfach geschaut nach Posteingang, wann ist der Antrag gestellt worden und in dieser Reihenfolge werden sie auch abgearbeitet." 

Das sei die aktuelle Rechtslage. Sie stamme aus einer Zeit, in der nur wenige große Kraftwerke am Netz waren. Heute sei die Situation eine ganz andere. "Dafür bräuchte man eigentlich eine andere Gesetzeslage. Wir hoffen, dass die neue Regierung sich diesem Thema widmet", so Biermann.

Biermann: Verfahren anders priorisieren

Er wünscht er sich, dass Erfolgschancen und Sinnhaftigkeit von Projekten bei dem Verfahren eine Rolle spielen. Etwa, wenn der Speicher nah an einer Energiequelle steht. Einem Windrad zum Beispiel. 

Noch ist die Halle von Tesvolt leer. Schandert erklärt: "Unten kommt dann die Produktionslinie hin, das heißt, in time werden die Produktionsmaterialien aus dem automatischen Hochregallager hier angeliefert, produziert und dann wieder eingelagert." Und hoffentlich bald ausgeliefert und angeschlossen.

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