US-Anleger sind nervös. Sie lassen die Papiere etwa von Spotify, Boeing, UPS und Whirlpool links liegen. Die Börsianer hoffen, dass die großen Techunternehmen in dieser Woche positive Zahlen vorlegen. Dann könnte sich die Rally der vergangenen Tage fortsetzen.
Eine Reihe mit Enttäuschung aufgenommener Konzernbilanzen hat die US-Börsen nach unten gedrückt. Zudem warteten die Anleger auf die Quartalszahlen wichtiger US-Technologiekonzerne im weiteren Wochenverlauf sowie auf den morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Der Dow Jones verlor 0,5 Prozent auf 44.633 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,4 Prozent auf 21.098 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,3 Prozent auf 6371 Stellen ein.
"Sollten Meta, Microsoft, Amazon und Apple mit ihren Zahlen überzeugen und Fed-Chef Powell zumindest mal die Tür für eine Zinssenkung im September offenlassen, dürfte die Rally in New York weitergehen", prognostizierte Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets.
Bei den Einzelwerten geriet etwa Spotify nach einem Ausblick unter den Markterwartungen unter Druck. Die US-notierten Aktien des schwedischen Unternehmens rutschten um 11,6 Prozent ab. Steil nach unten ging es nach einem überraschend schwachen Geschäftsbericht auch bei UPS: Die Titel des Paketdienstes verloren 10,6 Prozent.
Aus den Depots flogen trotz starker Zahlen auch die Titel des Flugzeugbauers Boeing mit Verlusten von 4,4 Prozent. Eine Gewinn- und Umsatzwarnung machte der Aktie des US-Hausgeräteherstellers Whirlpool zu schaffen. Die Papiere des für seine "KitchenAid"-Küchenmaschinen bekannten Unternehmens rutschten um 13,4 Prozent ab.
Die Börsianer versuchten zugleich, uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten zu interpretieren. Das US-Barometer für die Verbraucherlaune hat sich zuletzt etwas aufgehellt. "Das Verbrauchervertrauen hat sich seit Mai stabilisiert und erholt sich vom Einbruch im April, bleibt aber unter dem hohen Niveau des Vorjahres", sagte Ökonomin Stephanie Guichard vom Forschungsinstitut Conference Board.
Gleichzeitig wurde in den USA weniger Personal nachgefragt. "Es sieht so aus, als würden Unternehmen ihre Einstellungen zurückfahren", sagte Kim Forrest, Chefanlegerin beim Investitionsberater Bokeh Capital Partners.
Öl wird teurer
Die Preise am Ölmarkt setzten ihren Anstieg fort. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich um jeweils etwa vier Prozent auf 72,80 und 69,45 Dollar je Fass (159 Liter). Für Kauflaune sorgten laut Experten unter anderem der Druck von US-Präsident Donald Trump auf Russland, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Im Blick der Börsianer standen auch die weiteren Entwicklungen im globalen Zollstreit. China sprach sich nach dem Ende der jüngsten Handelsgespräche mit den USA in Stockholm für eine Verlängerung des Zollfriedens aus. US-Handelsminister Howard Lutnick zufolge sollen zudem noch einige offene Fragen mit Blick auf den vorläufigen Handelsdeal mit der EU bis Freitag geklärt werden. Trump strebe dafür weiter den 1. August an - trotz der ebenfalls noch laufenden Verhandlungen mit China, sagte Lutnick dem Sender CNBC. Die Gespräche mit China seien eine "eigene Sache". "Aber für den Rest der Welt werden wir bis Freitag alles erledigt haben", fügte er hinzu.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke