- Thailand und Kambodscha haben sich in ihrem Grenzkonflikt auf eine sofortige Waffenruhe geeinigt.
- Das teilte der malaysische Präsident Anwar Ibrahim nach Gesprächen der Regierungschefs beider Länder mit.
- An den Verhandlungen in Putrajaya in Malaysia nahmen auch Vertreter aus den USA und aus China teil.
Das Treffen zwischen Kambodschas Regierungschef Hun Manet und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai fand am Nachmittag (Ortszeit) statt. Kurz vor den Gesprächen war der internationale Druck auf die Konfliktparteien immer weiter gewachsen. US-Aussenminister Marco Rubio forderte im Vorfeld auf X «eine sofortige Waffenruhe». US-Präsident Trump hatte am Samstag mit beiden Regierungschefs telefoniert.

Zwischen den beiden Nachbarländern waren am Donnerstag schwere Kämpfe an ihrer mehr als 800 Kilometer langen Grenze entbrannt. Der Konflikt schwelt schon seit Jahrzehnten. Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten, mehr als 200'000 Menschen sind auf der Flucht. Seit der Nacht waren erneut schwere Gefechte gemeldet worden. Was genau die Eskalation auslöste, ist aber nach wie vor unklar.
Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim hatte bereits kurz nach Beginn der Kämpfe mit seinen Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha gesprochen und sich als Vermittler angeboten. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.
Beide Seiten warfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Bei den Angriffen wurden auch zivile Gebäude, darunter ein Spital und ein Supermarkt, getroffen. Thailand setzte unter anderem Kampfjets gegen Militärstellungen ein, Kambodscha schoss mit Raketen über die Grenze.
Eindrücke aus Thailand nach dem Schusswechsel mit Kambodscha
Der Streit spitzte sich immer weiter zu, nachdem es Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei wurde ein kambodschanischer Soldat getötet.
Zuletzt hatte das kambodschanische Verteidigungsministerium Thailand beschuldigt, auch chemische Waffen eingesetzt zu haben. Das Aussenministerium in Bangkok dementierte und sprach von «haltlosen Anschuldigungen» und «Desinformation», die darauf abziele, Thailands Ansehen in der internationalen Gemeinschaft gezielt zu untergraben.
Kambodschanische Arbeiter verlassen Thailand
Derweil steigt die Zahl der in Thailand lebenden Kambodschaner, die mit ihren Habseligkeiten bepackt in die Heimat zurückkehren wollen. Aus dem Verteidigungsministerium in Phnom Penh hiess es, mehr als 400'000 Arbeitsmigrantinnen und -migranten hätten bereits die Grenze überquert, weil sie sich in Thailand nicht mehr sicher fühlten. Viele weitere würden vermutlich folgen.
Zuvor hatte Thailands König Maha Vajiralongkorn die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich seines 73. Geburtstags abgesagt, wie der Sender Thai PBS berichtete. Die Feiern sollten bis Dienstag dauern. Die Entscheidung sei getroffen worden, weil «die Regierung, das Militär und alle Bereiche der Gesellschaft angesichts der anhaltenden Grenzkonflikte ihre Bemühungen auf den Schutz der nationalen Souveränität, die Verteidigung des Landes und die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung konzentrieren müssen», hiess es.
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