Netflix ist nach wie vor der Platzhirsch beim Streaming. Bei den Abozahlen lässt sich der US-Konzern nicht mehr in die Karten schauen, aber er feiert einen Gewinnsprung. Und es soll stärker auf Künstliche Intelligenz gesetzt werden.

Der Videostreaming-Marktführer Netflix wächst weiter. Bei der Vorstellung der neuesten Quartalsergebnisse kann Netflix ein Umsatzwachstum von 16 Prozent im Jahresvergleich verbuchen - auf 11,08 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 9,55 Milliarden Euro). Damit übertraf das Unternehmen leicht die Erwartungen der Analysten.

Der Quartalsgewinn sprang um über 45 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar hoch, wie das Unternehmen mitteilte. Insbesondere die Serie Squid Game habe dem Streamingportal hohe Umsätze und Gewinne beschert. Zum Umsatzplus haben auch angehobene Abo-Preise und höhere Werbeeinnahmen beigetragen.

Außerdem hob der Platzhirsch sein Umsatzziel für das Gesamtjahr an. Weil dies jedoch unter anderem mit günstigen Wechselkurs-Effekten begründet wurde, fiel die Aktie im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um knapp zwei Prozent.

"Gesundes" Kundenwachstum

Auf die Veröffentlichung detaillierter Nutzerzahlen verzichtet Netflix inzwischen, damit sich Anlegerinnen und Anleger auf den Gewinn konzentrieren. Die Firma sprach lediglich von einem "gesunden" Kundenwachstum, das die eigenen Erwartungen übertroffen habe.

Im vorangegangenen Quartal hatte das Unternehmen dank erfolgreicher Serien und Filme ebenfalls positiv überrascht. Gleichzeitig setzt Netflix verstärkt auf Live-Übertragungen, um vor allem die Kundinnen und Kunden der werbefinanzierten Abonnements am Bildschirm zu halten.

Medienberichten zufolge soll das Angebot um Live-Konzerte, Dokumentationen und Promi-Interviews ergänzt werden. Hierfür verhandele Netflix mit dem Musikstreaming-Spezialisten Spotify über eine Zusammenarbeit. Außerdem denke der Konzern darüber nach, für die US-Übertragungsrechte der Formel 1 zu bieten.

Mehr KI soll Kosten sparen

Netflix-Zuschauende können sich auf mehr mit KI generierte Aufnahmen einstellen. Künstliche Intelligenz biete die Chance, Filme und Serien nicht nur günstiger, sondern auch besser zu machen, argumentiert Co-Chef Ted Sarandos.

Er verwies auf die argentinische Serie "El Eternauta", in der eine Szene mit dem Zusammenbruch eines Gebäudes in Buenos Aires mit Hilfe von KI erzeugt worden sei. Sie sei dadurch viel billiger und zehn Mal schneller produziert worden als mit herkömmlichen Spezialeffekten.

Mit dem Vorstoß in die KI-Produktion könnte Netflix den Druck auf rivalisierende Streaming-Dienste und Studios erhöhen.

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